Impressionen einer Exkursion |
August: 18
19 20
21 22 23
24 25 26
27
28 29 30
31 September: 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 All |
CANADA OH CANADA |
Für: Birgit, Christine, Claudia, Heide, Ingrid,
Jörg, Marc, Martina, Was lange währt wird endlich gut. Es ist vollbracht:
here's the diary especially 4 U.
Meteorologische Legende:
Canada, oh Canada, |
Fr, 18.Aug. | Im Flugzeug über Holland |
...Und das Abenteuer begann. Schließlich und endlich ist Tag X
doch noch angebrochen. Heute morgen um 8 Uhr ging es mit dem Airportbus
vom Osnabrücker Hauptbahnhof zum Flughafen nach Münster. Wahrscheinlich
waren alle der 18 Exkursionsteilnehmer tierisch aufgeregt und gingen im
Geiste die Was-ich-alles-mitnehmen-muß- Liste zum tausendsten Mal
durch. Der Flug nach Frankfurt war kurz und wir wurden ganz schön
durchgeschüttelt. Aber es gab einen kleinen Snack (Gummibaguetteschnitte)
zum Ablenken von irgendwelchen Übelkeitsgefühlen. Tja, und jetzt
befinden wir uns fast über Great Britain. Im Gang des Flugzeugs hängen
einige Monitore, die uns genau anzeigen, wo wir uns gerade befinden etc..
Momentan sieht's so aus: |
Sa, 19.Aug. | Toronto |
Sind gestern um 15.30h in Toronto gelandet. Die YH in der Gerrard St.,
in der wir wohnen, ist ein Hochhaus mit mindestens zwanzig Stockwerken.
Alles etwas gammelig, besonders die Duschen. Abends im Mary John's Canadian
getrunken, was sehr lecker schmeckt! Die Preise hier sind mit Vorsicht
zu genießen. Ist zwar alles nicht zu teuer, aber die tax muß immer noch
draufgerechnet werden, manchmal noch Trinkgeld. Später - twenty minutes to seven: Einigermaßen gute
Sicht vom CN-Tower (553m hoch). Sind danach einmal durch China Town gelatscht.
Und jetzt sitzen einige von uns, haben uns nämlich getrennt, im Cafe
Yofi's in der Baldwin Street unter einem Maple leaf-tree! Christine's
Limerick-Phase beginnt gerade: |
So, 20.Aug. | Auf der Autobahn von Toronto zu den Niagara Falls |
Haben gestern Abend noch verbotener Weise auf der Treppe der YH gesessen
und Alkohol aus "braunen Tüten" getrunken, denn Marc hatte Geburtstag.
Mit den braunen Tüten hat es folgendes auf sich: sogar das simple
Tragen von Alkoholbottlen in der Öffentlichkeit ist verboten. Deswegen
muß jede Bottle in eine braune Tüte. Auch das Rauchen ist hier
ziemlich verpönt, und in öffentlichen Gebäuden sogar ganz
verboten. Harte Sitten.
Später - 12.10h, auf einem Rasen gegenüber den US-Niagara Falls. Es ist sauschwül! Voll Luftfeuchtigkeit, kaum auszuhalten. Man schwitzt im Stehen. Haben eine Bootstour mit der "Maid of the Mist" gemacht, bis ganz nahe 'ran an die Canadian Niagara Falls. Bevor wir auf's Boot durften, mußten wir alle ein blaues Mülltüten-verdächtiges Kleid anziehen. Es war auch wirklich feuchtfröhlich auf dem Boot. Niagara Falls: ca. 53m hoch (Can.). Ungefähr 400m von uns weht die Stars n'Stripes-Flagge, dort ist auch die Staatsgrenze. Gleich wandern wir hinter den Niagara Falls entlang. Später - 20.25h, im Flieger nach Winnipeg: The flight will
take us 2.29 hours. Die Uhr muß auch um eine Stunde zurückgestellt
werden. |
Mo, 21.Aug. | Auf Wolfgang's und Stefan's Farm bei Winni |
Das ganze Land ist platt und weit. Die Straßen gehen schnurgeradeaus.
Die Sonne brennt vom Himmel. Die Felder sind goldgelb. Die Insekten zirpen.
Riesentrucks kommen uns entgegen. Alle paar Kilometer trifft man auf eine
Holzfarm.I feel like I'm in the mid west! Später - 13.00h, Commodity Exchange in Winni: Es gab problems
mit dem Parken der Vans. Mußten Parkscheine ins Auto legen, weil
sie sonst sofort abgeschleppt würden, so unser kanadischer Führer.
Hat aber alles nicht so geklappt, weil keiner Kleingeld für den Parkscheinautomaten
hatte. Wir also erst in einen nahegelegenen Food Court gerannt, wo wir
das Essen in 10 Minuten 'runterwürgen mußten, um noch die Schließung
der Börse mitzukriegen. Christine wurde danach nochmal zum Parkplatz
geschickt, um das Parkproblem klarzumachen. Tja, und während dessen
gingen wir in Richtung Börse, als Christine uns völlig in Tränen
aufgelöst entgegenrannte. Es hatten nämlich drei Jungs mit Rollerskates
versucht, ihre Geldbörse zu stehlen, wo auch unsere Gemeinschaftskasse
drinsteckte. Aber sie hat "alles verteidigt" und ist losgerannt. (Walter
sagte trocken: "Hättest du den Sprint nicht in Richtung Auto machen
können?" Jetzt herrscht betretene Stimmung unter uns allen. Sitzen
im Sitzungssaal vom Grain Institute. "Das mußte passieren, take
it as a warning." Später - in YH in Winni, bettfertig: Christine und Nancy
bieten Walter gerade an, für ihn bei nächster Gelegenheit vernünftige
Klamotten auszusuchen, welche er in seinen Vorlesungen anziehen sollte,
weil sie seine Bundfaltenhosen nicht so gerne mögen. Tja, Walter
hat wohl ab und zu in seinem Frauenbulli ganz schön zu leiden... |
Di, 22.Aug. | Noch Winni |
Haben soeben im Regierungsgebäude von Manitoba ein exzellentes Frühstück
zu uns genommen. Es gab: scrambled eggs, sausages, bacon, toast, potatoes,
coffee, tea und orange juice. Auffällig ist in Kanada auch der absolute
Service und die Freundlichkeit: alles wird einem mit einem Lächeln bis
an den Tisch gebracht, auch in Fast-Food-Ketten! Später - around 17.00h, Edmonton: It's fuckin' cold in Edmonton!
Sind nach Flug von Winni mit Zwischenstop in Saskatoon in Calgary angekommen,
von dort weitergeflogen nach hier. Christine: "Der Walter ist schon ganz
grün, er hat wohl Angst vorm Fliegen." (Wo ist da der Reim, Christine?)
Oder: "Die Wolkenbildung lenkt kaum ab, die Flugangst hält ihn so
auf Trapp." Oder: "Der Himmel ist heut' gar nicht ohne, Walter sieht dort
'ne Zyklone." Oder: "Vielleicht ist's auch nur 'ne Zirre, die Flugangst
macht ihn schon ganz irre." Die YH wußte scheinbar nichts von uns,
obwohl Walter ein Fax geschickt hatte. Aber wir sind jetzt alle untergebracht. Später - 00.00h, YH Edmonton: Die Namen für die Minivans
aufgrund ihres Aussehens lauten: Krankenwagen, Bügeleisen und das
feuerrote Spielmobil. des weiteren hatten wir gerade unseren ersten Waschtag
hier im Hause, was bedeutete: bei der Waschmaschine Wache halten, Unterhosen
auseinanderfriemeln, falten und verteilen. Die ganzen Betten hängen
jetzt voll von halbnassen Klamotten, sieht recht witzig aus. Christine:
"Für 18 Leute Wäsche waschen, da hilft nur Mundschutz ohne Maschen." |
Mi, 23.Aug. | Noch Edmonton |
Walter sagte heute um 8: "Wir haben heute morgen eine aufgelockerte,
sich in Auflösung befindende Stratusbewölkung. Gestern hatten wir noch
eine vollständige Cumulusbewölkung. Das bedeutet, daß wir heute warme
Temperaturen haben, so um die 20°C. Und nachts wird's natürlich sehr
kalt, da wir eine Strahlungswetterlage haben." Daraufhin zogen wir alle
kurze Hosen und T-Shirts an. Und jetzt haben wir voll die Schichtbewölkung,
grau, könnte jede Sekunde regnen, und vor allem ist es arschkalt. Später - 16.16h, somewhere in Canada: Haben soeben auf einem
mit Moskitos übersäten Platz an einer Holzhütten-Ruine
Rast gemacht. Fahren nun weiter gen Norden. Übrigens regnet es in
Strömen. Marc's Kommentar zu Walter's Ausführungen von heute
morgen: "Kumulus Schüttus Maximus". Später - 17.27h, Mariana Lake: Wir fahren durch Waldbrandgebiet.
Alles, was rechts und links von der einzigen Straße, die nach Fort
McMurray führt, noch steht, sind Tausendmillionen von braunen und
schwarzen Masten. Später - 21.03h, CP Fort McMurray: Nach sechs stündiger Immer-Geradeaus-Fahrt gen Norden haben wir unser oben genanntes Ziel erreicht. Fix Zelte aufgebaut, just angefangen, über den fire-pits die Steaks und Gemüse zu brutzeln, als es anfing zu prasseln ohne Ende. Sind alle klatschnaß, feucht, ekelig, es gibt hier keine Duschen, es ist arschkalt,.... Alle sind fluchtartig in die Autos verschwunden. |
Do, 24.Aug. | 8.30h, on the way to Syncrude Oil |
Das Zelt ist zwar einigermaßen dicht, dennoch bin ich seit gestern noch
nicht wieder richtig trocken. Als ich heute morgen aufstand, war mir so
ekelig! Und keine Duschen und nur Plumpsklos ohne Licht etc. (aber mit
Klopapier, sagt Saali). Haben aber zum Glück die Chance gehabt, uns bei
McDonalds mit warmem Wasser die Zähne putzen zu dürfen. Die Sonne kommt
auch, oh Wunder, durch, außerdem schöne Aussichten: heute Abend gehen
wir schwimmen! Später - 13.30h, im Syncrude Oil Cafe: Wo man auch hinguckt,
bis zum Horizont ist hier alles schwarz von den Ölsanden! Haben hier
gerade Pommes mit Chicken Fingers und Gummikarotten gegessen, als Sibylle
voll den Kreislaufkollaps bekam. Sie fing an zu zittern und war so weiß
wie dieses Papier. Alles stand um sie 'rum, als auch schon zwei Ambulance-Menschen
kamen. Einige Minuten später kamen noch zwei Menschen mit einer Krankentrage,
auf die Sibylle dann verfrachtet wurde. Tja, und jetzt sitzen wir hier
und seitdem hat sie keiner mehr gesehen. Keiner weiß, was jetzt
ist. Später - 15.30h, Syncrude Oil Interpretive Center: Sibylle
kam dann doch einigermaßen okay wieder. Und hier eine cooking instruction:
oil sand = sand + water + oil (80%, 10%, 10%). U have to separate all
this, U can do that with fuckin' hot water; bitumen goes to the top, just
scoop it off-ready! |
Fr, 25.Aug. | 13.12h, Mittagspause in Boyle |
Gestern Abend hatten wir noch eine kleine Party, im und um den Bulli
'rum. Es hat nämlich immer noch in Strömen geregnet. Walter ist erst mit
Volker und Torsten zum Essen ins Dorf gefahren. Als er um 11 wiederkam,
hat er uns voll angeschnauzt, wir sollen verschwinden, er wolle seine
Ruhe etc.. Er hätte es auch in einem anderen Ton sagen können, wäre genauso
wirkungsvoll gewesen. Sind dann 100m weiter weggegangen, war auch noch
geil! Während der Party wurden Beziehungen zwischen unseren Leuten ausklamüsert,
es wurde offen gesagt, wie der erste Eindruck war, als man sich noch nicht
kannte, Vergleich "früher-heute" etc.. Wir reden mittlerweile mit allen
über alles. Man könnte fast sagen, wir sind alle äußerst hemmungslos geworden.
Nun denn. Oh ja, während wir so dastanden und diskutierten, bot sich uns
ein wahnsinniges Schauspiel am Himmel dar: wir sahen sie, die "Aurora
Borealis", ein wunderschönes Nordlicht, das sich in Sekundenschnelle veränderte.
Es war so farbenprächtig und schön, daß keiner von uns es geschafft hat,
für einige Minuten die Augen davon abzuwenden und einen Fotoapparat zu
holen. Walter, du hättest nicht so früh Schlafengehen sollen, kann ich
da nur sagen. Später: Brigitte Thompson, die uns 'rumführt, ist deutsche
Einwanderin. Sie erzählte, daß sie zweimal urlaubsmäßig
hier war, und es hätte ihr so gut gefallen (die Seen, die Weite etc.),
daß sie gleich hiergeblieben ist. Später: Haben eine Führung und Busfahrt durch den Betrieb
absolviert. Danach zum Zeltplatz "Lac La Biche" gefahren: einzelne Sites,
immer drei Zelte auf einem. Es regnet nicht, im Gegenteil! Duschen sind
sogar vorhanden. Jetzt sitzen wir im Restaurant im Dorf in der Nähe
vom Zeltplatz, denn die Frau, die die Führung in "Alpac" organisiert
hat, lud uns ein zum Essen! Und es ist tierisch nobel hier, kriege gerade
dry white wine. Während wir essen, wäscht unsere Wäsche
im laundrette gegenüber sauber! Es ist ein Hin- und Hergerenne zwischen
Essen, Trocknern und Waschmaschinen. Trotzdem kann man sagen: ein Tag,
der schlecht begonnen hatte, endete glücklicherweise gut! Kann passieren.
Irgendwie paßt das alles nicht: voll das noble Restaurant, und 18
dreckige Traveller drin. |
Sa, 26.Aug. | 9.15h, Lac La Biche |
Heute morgen schön geduscht. Birgit hat ihr Handtuch ins Klo geworfen.
Wieder im L.L.B. Inn gegessen, und zwar folgendes (es war 8 Uhr morgens):
home fried sausages, scrambled eggs, egg "Benedict", Toast, O-Saft, Kaffee,
Tee,...Wahnsinnig lecker alles. Außerdem hat jeder von uns ein dickes
Lunch-Packet gekriegt. Ein Lob auf Brigitte und Tom von der Alpac! Später - 15.29h: Brigitte und Tom haben uns heute nach einem
Vortrag im nahegelegenen Cutting-Gebiet 'rumgeführt. Haben einzelne
Cuts besichtigt. Die Mücken waren vielfältig vorhanden, haben
uns aber vorher gut mit Autan und Dschungel-Gel eingerieben. Hab' mir
eine Stechmücke mal genauer angeguckt. Sie sind fast doppelt so groß
wie die bei uns und haben gelb-schwarz gestreifte Beine. Später - (18.00h), Lamond: Pause gemacht, Kaffee getrunken,
wach geworden. |
So, 27.Aug. | 8.42h, Elk-Park |
Sind unterwegs zum Bibertrail. Später - 11.45h, Elk Park: Man, die Sonne scheint! Die Zelte
sind fast trocken, time für kurze Hose. Haben übrigens keinen
Biber gesehen, nur deren Behausungen. Später - 15.14h, Ukranian Heritage Village: Haben gerade
zwei Stunden lang jenes Dorf besichtigt. Walter sagt, daß die Dörfer
in der Ukraine alle so aussehen. Haben ekelige Piroggen gegessen. Jetzt
heißt's: auf nach Edmonton (Flugplatz), wo wir versuchen wollen,
unseren Van umzutauschen, weil's echt saueng drinnen ist. Später - 18.54h, Edmonton: Haben soeben das Spielmobil für
das Raumschiff eingetauscht! Riesengroß, alles an Gepäck paßt
locker 'rein, meterweise Platz. Jörg sagte gerade: "Vier Wochen Business
Class." Können auf die anderen Vans 'runtergucken. Später: Weil das Gerödel mir dem Bulli so lange gedauert
hat, sind wir nicht mehr nach Drumheller gefahren, was ab Edmonton noch
zweieinhalb? Stunden Fahrt gekostet hätte. Sind jetzt auf dem nächstbesten
CP gelandet, nämlich in Red Deer. Wir sind alle ungewaschen, da es
keine Gelegenheiten gibt. Hier ist zwar ein Wasserhahn, aber das Wasser
stinkt nach faulen Eiern. Deswegen haben wir uns die Zähne mit Mineralwasser
geputzt. Ich persönlich komme mittlerweile mit 4 Stunden Schlaf aus. |
Mo, 28.Aug. | 8.22h, on the way to Drumheller |
Der Morgen ist noch jung und die Sonne scheint! Später - 14.27h, Tyrell Museum Drumheller: Sind heute morgen
wie immer um 8 losgefahren, um 10 angekommen beim Tyrell Dinosaur Museum.
Hatten zwei Stunden Zeit, uns die ganze Sache anzugucken, was echt total
interessant war. Allerdings hatten sich die meisten, um nicht zu sagen
alle, den Umständen entsprechend noch nicht gewaschen, und deshalb
landeten wir zunächst in den Washrooms und dann im Cafe. Später: Gerade haben wir noch die Hutterer-Kolonie "Fairview" besucht. Es war ähnlich wie auf einem riesengroßen Bauernhof. Es wohnen dort 80 Leute, die alle Trachten tragen. Ihre Sprache kann man als ein Gemisch von Englisch und Deutsch bezeichnen. Die Kinder und Jugendlichen, die man zu Gesicht bekam, waren alle ziemlich menschenscheu, kurzum: ich kam mir vor wie in einer anderen Welt. |
Di, 29.Aug. | 8.23h, 30km vor Calgary auf CP Camp n'Waterpark |
Zur Zeit wohnen wir auf einer Baustelle oder Müllhalde, man kann's sehen,
wie man will. Nicole sagte gestern: "So stellt man sich einen Campingplatz
in Canada vor": die Highways surrounden us, Riesentrucks brettern darauf
an uns vorbei, auf dem ganzen Platz liegt Bauschutt und alles mögliche
'rum, kein Baum in Sicht. Begründung: da wir zwo Nächte bleiben, muß der
Platz billig sein, und er kostet nur $7 pro Mann! Aber ein Gutes gibt's
zu vermelden: es gibt Duschen, die sogar in Ordnung sind. Und da wir so
ziemlich die einzigen sind, die auf dieser Baustelle wohnen wollen, haben
wir alles für uns. Es hat gestern wieder nicht geregnet, aber windig war's.
Deswegen durften wir in der sich gerade in Umbau befindenden Kneipe, die
wohl irgendwie zum Platz dazugehört, unsere Essensklamotten ausbreiten. Später - 13.39h, Calgary: Haben gestern Abend noch in Christine's
Geburtstag 'reingefeiert, draußen vorm Bulli, mit viel Canadian.
Es hat ja nicht geregnet. |
Jungs: | Im Wagen vor mir sitzt ein junges Mädchen. Sie ist allein und sie scheint hübsch zu sein. Ich kenn' nicht ihren Namen und ich kenne nicht ihr Ziel, ich merke nur, sie fährt mit viel Gefühl. Im Wagen vor mir fährt ein junges Mädchen, ich möcht' gern wissen, was sie gerade denkt. Hört sie denselben Sender oder ist ihr Radio aus, fährt sie zum Rendezvous oder nach Haus? |
Refr.: | Rada, rada, rada da da da, rada, rada, rada da da da. |
Mädels: | Was will der blöde Kerl da hinter mir nur? |
(Jungs: | Ist sie nicht süß?) |
Mädels: | Ich frag' mich, warum überholt der nicht? |
(Jungs: | So weiches Haar!) |
Mädels | Der fährt nun schon 'ne halbe Stunde ständig hinter mir, nun dämmert's schon und der fährt ohne Licht! |
(Jungs: | So schön mit 90!) |
Mädels: | Der könnt' schon 100km weg sein! |
(Jungs: | Was bin ich froh!) |
Mädels: | Mensch, fahr' an meiner Ente doch vorbei! |
(Jungs: | Ich fühl' mich richtig wohl!) |
Mädels: | Will der mich kontrollieren oder will er mich entführen, oder ist das in Zivil die Polizei? |
Refr.: | Rada... |
Jungs: | Wie schön, daß ich heut' endlich einmal Zeit hab', ich muß nicht rasen wie ein wilder Stier. ich bin so in Gedanken, ganz allein und ohne Schranken, und wünscht', das schöne Mädchen wär' bei mir. |
Mädels: | Nun wird mir diese Sache langsam mulmig! |
(Jungs: | Die Musik ist gut!) |
Mädels: | Ich fahr' die allernächste Abfahrt 'raus! |
(Jungs: | Heut' ist ein schöner Tag!) |
Mädels: | Dort werd' ich mich verstecken hinter irgendwelchen Hecken, verdammt, dadurch komm' ich zu spät nach Haus! |
Jungs: | Bye, bye, mein schönes Mädchen, gute Reise! Sie hat den Blinker an, hier fährt sie ab. Für mich wird in zwei Stunden auch die Fahrt zu ende geh'n, und dich. mein Mädchen, werd' ich nie mehr seh'n. |
Refr.: | Rada... |
Mi, 30.Aug. | 9.39h, on the Highway to Buffalo Jump |
Es ist wunderschönes Wetter! Wir fahren gen Süd-Westen und haben eine
tolle Sicht auf die Rockies! Später - 15.30h, bei Lundbreck: Waren beim Head Smashed In
Buffalo Jump Interpretive Center. Fascinating! Ein alter Blackfoot-Indianer
hat uns herumgeführt und Geschichten erzählt, und später
haben er und noch ein anderer Blackfoot "die große Trommel geschlagen"
und Indian Rockmusic gemacht. Sowas tolles habe ich selten gehört
und gesehen. Später: Über Nacht bleiben wir auf dem Lundbreck-Falls-CP. Es gibt wieder keine Duschen und auch nur den "thunderbar" (Plumpsklo) und eine Wasserpumpe mit eiskaltem Wasser. Birgit und ich haben zu allem Überfluß auch noch die Zeltstangen von unserem Zelt in Calgary liegenlassen. Da stehen wir nun mit unserem halben Zelt und können nichts damit anfangen. Wir wissen nicht, was wird. |
Do, 31.Aug. | Lundbreck Falls |
Es hat heute Nacht gefroren! Eistropfen auf dem Zelt. Wir haben übrigens
in Martinas Zelt gepennt. Wie' weitergeht mit unserer Zeltmisere, wissen
wir noch nicht.
(Dieses Schild haben wir gerade gepasst, irgendwo bei Sparwood in BC.) Später: On the way to Cranbrook, um nochmal einkaufen zu
gehen. Essen, Katuschen, Zeltstangen etc.. Fahren auf einer Straße,
die sich durch die immer höher werdenden Rockies schlängelt.
Diese sind über und über bestückt mit Nadelbäumen.
Die Straßen scheinen auch immer waghalsiger zu werden: haarscharfe
Kurven, und direkt am Straßenrand geht es steil 'rauf bzw. 'runter. |
Fr, 01.Sep. | 8.46h, Fort Steele CP |
Heute morgen sind einige von uns mit Walter schon um 6 zu einer bestimmten
Stelle gefahren, wo angeblich bei Sonnenaufgang Wild, also Elche, 'rumstehen
soll. War ein Heißer Tip von dem Holzmenschen Todd. Außer Kühen und Pferden,
so berichten sie später, nix gewesen. Später: Sind dann nach der Rumfahrerei den Historic Site
of Thomas Walker+Co., einen Goldsuchertrail, entlanggegangen. Danach haben
wir Fort Steele unsicher gemacht. Dort haben Studenten das alltägliche
Leben in dem alten Fort nachgespielt. Einige von uns erfuhren noch das
Glück, vom Aussichtsturm einen dieser kilometerlangen kanadischen
Züge beobachten zu können. Auch Walter wurde glücklich,
weil er sich in eine alte Dampflok setzen durfte und zufällig auch
noch seine gestreifte Eisenbahnermütze trug. Später - 15.35h, on the way to Radium Hot Springs: Das Wetter
macht einem tierisch zu schaffen. Tagsüber ist es bis zu 30°C,
und nachts friert es. Haben hier beim Picknick fast einen Sonnenstich
gekriegt. Später: Wir können von Glück sagen, daß wir
noch ein paar Sites auf einem CP in Radium Hot Springs, der wiederum nicht
weit vom Highway entfernt ist, gekriegt zu haben. Wir kamen nämlich
ziemlich spät abends an, als schon fast alles vergeben war. |
Sa, 02.Sep. | 8.13h, Radium Hot Springs CP. |
On the way into the Kootenay National Park. Warme Nacht ohne Regen. Jetzt
Sonnenschein. Später - 12.00h, am Ende des Stanley Glacier Trails: Sind
von uns entgegenkommenden Wanderern gewarnt worden, weil hier ganz in
der Nähe eine Bärenmama gesichtet worden ist. Walter hat uns
gerade alle eindringlich aufgefordert, unseren UV-Schutz aufzusetzen,
weil er 'schon Leute hat deswegen umkippen sehen': blauer Himmel, pralle
Sonne. Sitzen an einem guten Aussichtsplatz in einer Höhe von 2000m.
Haben in eineinhalb Stunden 365 Höhenmeter gemacht. Es sind hier
oben 2 bis 3°C, scheint aber nicht so, da die Sonne wie gesagt derbe
knallt.
Das Wasser in dem kleinen Bächlein ist so klar und sauber, daß
man davon trinken kann. Später - 17.11h: Sind so um 15 Uhr völlig k.o. vom Stanley
Glacier wieder bei den Autos angekommen. Weil das wohl etwas spät
war und Walter unbedingt noch sein Programm, zwei andere Trails, die man
aber mit Stöckelschuhen und Kinderwagen ablaufen kann, durchziehen
wollte, hat es etwas Stress gegeben. Die meisten, aber eben nicht alle,
waren vom Stanley schon wieder auf dem Parkplatz, als er bestimmte, daß
die Anwesenden schon zur Rest Area losfahren sollten, damit sie schon
anfangen konnten zu kochen (wir hatten ja alle einen Bärenhunger).
Während wir das dann taten, durften die "langsameren" Leute glatt
15 Minuten am Anfang des Stanley warten, bis umständlicher Weise
ein Van von der Rest Area wiederkam, um sie abzuholen. |
So, 03.Sep. | 8.23h, Kootenay NP |
So, sitzen alle im Auto, on the way zum Backcountry-Camping. Das bedeutet:
heute, am ersten Tag, wandern wir nur 7km mit wenig Steigung, aber mit
Rucksack. Der ist bei allen bis oben hin voll, obwohl man das meiste an
Klamotten im Van läßt. Ich z.B. habe nur das mit, was ich am Leibe trage.
Das meiste Gewicht und den meisten space brauchen die Essenklamotten!
Ich weiß noch nicht genau, wie ich das durchhalten soll mit der Steigung
und dem schweren Rucksack. Später - 14.30h, einsamer Campground am Numa Creek: So, sind
um 10.15h losgewandert, und um 12.30h waren wir schon hier. Völlig
einsam hier. Die einzigen Geräusche, die ich noch höre, sind
Reden der anderen und das Rauschen des nahegelegenen Wildbaches. Der CP
liegt im Wald, und ab und an kommen andere Wanderer vorbei und fragen
nach dem Weg. Es gibt hier einen Donnerbalken, was wir mittlerweile als
Luxus empfinden, ein paar Feuerstellen, Bänke, und eine Vorrichtung,
wo man sein Essen 'raufziehen kann, um es vor Bären zu sichern. Später - 16.45h: Wir gehen mittlerweile nackt in dem Bach
baden, oder besser gesagt, wir waschen uns. Marc legt sich sogar ganz
'rein! Später - 19.15h: So, haben gerade gegessen und ziehen jetzt
unsere Fressalien an der vor- Bären-Sicherungsgerätschaft hoch.
Looks like that:
Es ist so schön hier, wie in paradise. Wir genießen es, allein
zu sein, ohne Druck und ohne Zwang. Man hängt einfach nur ab, macht
es sich am Bach oder jetzt am Feuer gemütlich. Die Stimmung ist locker,
frei, improvisativ, einfach nur: geil. Gleich üben wir das Lied vom
29.8. ein. |
Di, 04.Sep. | ca. 22.00h, CP am Lake Louise |
Alles, was ich heute noch schreiben kann, ist dies (und die anderen stimmen
zu): fuck the Rockies! Sind nahezu 20km gewandert, mit 800 Höhenmetern 'rauf
und 800 Höhenmetern 'runter, den Rucksack auf dem Rücken nicht zu vergessen.
Nach so einer Prozedur freut man sich auf eine schöne, warme Dusche,
normaler Weise. Da wir aber wußten, daß es hier mal wieder keine gibt, sind
wir in den Fluß, der am Highway-Parkplatz vorbeischwamm und auch noch
schweinekalt war, gesprungen. Kleiner Ersatz. Übrigens verläuft nicht weit
vom CP eine Eisenbahnlinie, auf der alle halbe Stunde einer der megalangen
Züge vorbeidonnert. Nun denn. Schlagworte zum 4.9.1995: Muskelkater; kaputte Knie; kaputte Beckenknochen; alles tut weh!; Mückenstiche; Nacktbaden; fuck Berge; Blasen an den Füßen; Motzer; Pißsteigung; Pißgefälle; Dödel nach innen gekehrt; V. D. hat kaum D. nach F.; Torsten hat Haare auf dem Rücken, deswegen Gefahr der Verwechslung mit einem Grizzly; "Universitätsgruppe Osnabrück: im Frühtau zu Berge wir ziehn: Fallera!"; "Sauber!"; Röchel in die Tüte; Floe Lake; schön türkis, aber überall Insekten; Insekten krabbeln überall hin: in die Nase, in die Ohren,...; Händchenhalten in der dunklen Nacht - wegen Bärenangst; Christine kann nur noch im Busch pinkeln, da fühlt sie sich richtig frei... Und hier ein paar Sätze zu den Erlebnissen der anderen Backcountry-Gruppe, die "unsere" Tour genau anders herum gegangen sind, also erst den Floe Lake Trail bis zum Floe Lake itself, wo sie ihre Zelte aufgeschlagen haben; dann am nächsten Tag über den Numa Pass, den Numa Creek entlang an "unserem" Zeltplatz vorbei und zum Parkplatz. Die ganze Wanderei muß wohl im Schneckentempo vorangegangen sein, denn alle 15 Minuten wurde eine Pause eingelegt, zum "Kräfte einteilen", wie Walter gesagt hat. Aber die Steigung war auch hammerhart. Unsere Gruppe mußte sich ja mit dem Gefälle abplagen, was schon ganz derbe 'reingezogen hat. (Ich persönlich kann nicht sagen, was schlimmer ist: Steigung oder Gefälle.) Irgendwann ist Birgit dann vorgegangen, weil das Tempo zu langsam zum Wandern war. Im Gegensatz dazu lief Martina, die ein ziemliches Problem mit ihrem Knie hatte, ganz hinten und war teilweise sogar außer Hör- und Sichtweite. (Muß sagen, daß so etwas in unsere Gruppe nie vorgekommen wäre, unser Leader Volker und der Vize Torsten hatten die Lage gut im Griff: einer lief immer vorne und der andere immer hinten, davor und dahinter gab's nichts.) Nun denn, irgendwann kam die Truppe dann völlig schrott am Floe Lake an. Man (Birgit und Nancy) hat Oben-Ohne-Sonnenbadeaktionen gestartet, und das war auch wohl das einzige, was man noch gemacht hat, da man eben total k.o. war. Am nächsten Tag morgens haben sich unsere Gruppen dann irgendwo auf dem Weg getroffen. Kurz gegrüßt (Walter: "Na, alles klar?"), und weiter gings. Schließlich kam die Walter-Gruppe bei "unserem" Wildbach an und hat darin, wie wir einen Tag zuvor, gebadet. Ja, und das war's auch schon, was ich über die Aktivitäten jener Gruppe weiß. |
Di, 05.Sep. | Lake Louise |
Am frühen Morgen haben wir zunächst den Moraine Lake Trail
abgeklappert. Wettermäßig sah es mal wieder scheiße aus.
Danach zum Lake Louise Center gefahren, wo so viele Deutsche 'rumliefen,
daß man erst überlegen mußte, wo man war. Dort hieß
es mal wieder: Streß im Waschsalon. Wir hatten ja so lange nichts
gewaschen, und so hatte jeder einen Riesenbeutel stinkender Dreckwäsche.
Haben wohl sämtliche Waschmaschinen und Trockner in Beschlag genommen
(Christine: "Für 18 Leute waschen Schmutz - da hilft nur ein Ganzkörperschutz!").
Am Nachmittag zum Lake Louise itself gefahren, wo wir 5,8 km zu den Six
Glaciers 'raufgewandert sind, mit 400 Höhenmetern. Um uns müden
Leute bei dem schlechten Wetter da hochzukriegen, lockte Walter mit der
Aussage, dort oben würde sich ein Teehaus befinden, und er würde
uns allen einen Tee mit Rum ausgeben. Hörte sich natürlich gut
an, und so sind wir dann mit einigen Unterstellpausen unter Felsvorsprüngen
(wegen Regen ohne Ende) oben angekommen. Es gab auch tatsächlich
eine "Teehütte mit Klo übern Hof". Was es aber nicht gab, war
Tee mit Rum. Enttäuscht haben wir dann unsere aber auch leckere Hot
Chocolate getrunken. Während wir dort oben saßen, wurde das
Wetter zusehends schlechter. Nebel zog auf und versteckte einen Gletscher
nach dem anderen. Beim Abstieg hat es dann schließlich in Strömen
geregnet, und wir waren alle pitschnaß. Birgit sagte, sie hätte
sich fast noch nie so mies gefühlt wie auf dem Abstieg. Ein Anblick
für die Götter war es allerdings, wie die voll ausgerüsteten
Osnabrücker Geographen den Berg 'runterkamen: alle mit Regenschirm!
Und weil es immer noch nicht aufgehört hat zu regnen, fahren wir
jetzt nicht nach Jasper zum CP, sondern übernachten in einer Jugendherberge
hier in der Nähe. Außerdem scheint es hier auf dem Kicking
Horse River mit dem Raften zu klappen.
Später: Unsere YH steht am sogenannten Mosquitoo Creek. Es
will einfach nicht aufhören zu regnen! Was ist nur los mit Canada?
Der Boden ist matschig und rutschig, und das ist ganz schön Scheiße,
da die Jugendherbergsplumpsklos mal wieder "übern Hof" sind. Es gibt
nichtmal fließendes Wasser; das Trinkwasser wird vom Herbergsmeister
persönlich aus dem nahegelegenen Wildbach geschöpft und in große
Bottiche, die in der kleinen, aber total gemütlichen Küche,
postiert sind. Oh, ich vergaß beinahe zu erwähnen, daß
es auch gar keinen Strom hier gibt! Die Beleuchtung erfolgt durch Gaslampen.
Ja, es stimmt, Saali, wenn es nicht so regnen würde, wär's echt
tierisch romantisch hier. |
Mi, 06.Sep. | 7.49h, Lake Louise |
Man fühlt sich schrecklich. Haben uns am Sonntag das letzte Mal im Wildbach
gewaschen, es ist ekelig naß und kalt, hört nicht auf zu regnen. Scheint
die ganze Nacht durchgeregnet zu haben. Unser Van sieht aus wie Sau. Haben
alle unseren Mist hier verstreut, leere Bierdosen und -flaschen kullern
durch die Gegend, alles ist irgendwie klamm-naß-feucht, alles geht mir
auf den Piß, ich kriege bald eine Krise. Und wir haben nichts besseres
zu tun, als bei diesem Wetter zum Raften zu fahren. "We pretend that we're
dead..." (L7). Würde ich jetzt auch am liebsten machen. Man, ist das alles
ekelig. Später - 14.10h, on the way to Columbia Icefield: Das Raften
war genial, obwohl es nach meinem Geschmack noch etwas heftiger hätte
zugehen können. Die Heftigkeit des Flusses wird in classes ausgedrückt,
1 bis 6. Es ging auf dem Kicking Horse River bis 4. Waren alle bis auf
die Haut naß. Obwohl der Neophrenanzug total isoliert hat von der
Kälte des Wassers, sind meine Füße doch leicht abgestorben.
Als ich mich während der Fahrt nochmal umguckte, um die anderen zwo
Boote zu orten, sah ich voller Entsetzen einige rote Helme im reißenden
Wasser schwimmen. Ich dachte schon: Männer/Frauen über Bord!,
wurde aber gleich von Bruce, unserem Headman, beruhigt. Er sagte, es käme
öfter vor, daß manche Leute nicht genug vom Abenteuer kriegen
könnten und mit Absicht ins Wasser gehen würden. Später: Kurz angehalten bei folgenden Sehenswürdigkeiten: Continental Divide, Bow Lake und bei den Spiral Tunnels. Sind abends auf dem Columbia Icefield CP gestrandet, 2000 m ü. NN. Wieder null Duschen, wir gammeln und verwesen vor uns hin. Haben dort im "shelter" die verregnete Bergfete nachgetragen. Walter hat eine Flasche Ouzo für uns geschmissen und hat uns gelobt, daß wir beim Wandern so gut durchgehalten haben; war eine nette Stimmung. Auch wir haben Walter gelobt. Als er fragte, ob wir noch Wünsche vorzubringen hätten, schallte es aus 17 Mündern wie aus einem Mund: Duschen!!! |
Do, 07.Sep. | On the road to Fort St. James |
Nachdem wir heute morgen einigermaßen punctually um 8 losgekommen
sind, haben wir den Athabasca-Glacier (C. Icefield) bestiegen. Normalerweise
werden die Touristen mit sogenannten Snowmobiles dort hochgekarrt, aber
wir sind onfoot hochgelatscht. Erstens, um Geld zu sparen, zwotens, um
so einen Gletscher aus nächster Nähe zu sehen, und drittens:
"no risk, no fun." Sind eine halbe Stunde über eisglatte Geröllfelder
und Gletscherspalten gejumpt, Walter immer vorne weg, um die Trittsicherheit
zu testen. War wirklich abenteuerlich, zumal es so glatt war, daß
Pöppi sich auf die Schnauze gelegt und nun eine blutüberströmte,
tiefe, klaffende Wunde an der Hand hat (na ja, so ungefähr). Das
Timing war aber nahezu perfekt, denn als wir oben ankamen, war noch kein
mit Stöckelschuhen, Kinderwagen und Fotoapparat versehender Tourist
da, und, was noch schöner war, die Sonne kam gerade über den
schneebedeckten Bergen hervor und strahlte auf das Columbia Icefield und
uns. (Walter: "Kuck' doch mal, ist das denn nicht schön?") Wir wollten
dann auch gerade wieder gehen, als die Massen von Touristen das Icefield
überströmten. Da der Aufstieg so beschwerlich war, entschieden
sich einige dann für den etwas längeren Staßenrückweg.
Da dieser aber leichter zu bewältigen war, kamen die zwo Gruppen
ziemlich gleichzeitig wieder an.
Es geht übrigens das Gerücht 'rum, daß wir heute Abend,
ich weiß nicht, wo und wie, duschen können. Duschen? Hä,
was war das nochmal? Später - 18.12h, Pause in McBride: Weil es jetzt bis Fort
St. James zu weit ist, fahren wir "nur" noch bis nach Prince George, immerhin
noch 211km. Oh, hier irgendwo im Bulli-Chaos piept ein Wecker, unten im
Gepäck. Es ist Nicoles, und er geht nicht von allein wieder aus.
Die große Suche kann beginnen. Später - 20.28h: Es ist mittlerweile ziemlich spät,
die Sonne geht wunderbar unter, die Rockies sind fast verschwunden, nur
noch einige sanfte Hügel erinnern an die so hohen Mountains, der
fast noch volle Mond steht auch schon am Himmel, und wir sind immer noch
nicht am CP angekommen. Die Vorfreude auf das Duschen wird von Kurve zu
Kurve größer. Aber wir müssen übermorgen ja die Fähre
ab Prince Rupert für die Inside Passage erreichen. Morgen stehen
nochmal approx. 700km Fahren auf dem Plan. |
Fr, 08.Sep. | On the road to Prince Rupert |
Die Uhr mußte mal wieder um eine Stunde zurückgestellt werden. Später: Haben gerade eine Zelttrocknungspause auf einem Platz
am Wildbach gemacht, für die wir mindestens eine Stunde 'rumgekurvt
sind, wahrscheinlich, weil keiner genau wußte, wo der Platz war.
Auf jeden Fall war es brüllend heiß, und wir Mädels haben
nach dem Essen ein Sunbathing im BH gemacht. Kaum lagen und saßen
wir da so, da kam Volker auch schon mit seiner Kamera angerannt, denn
"die Möpse müssen unbedingt per Foto festgehalten werden". Später - 16.35h, Smithers. Man wird's kaum glauben. Wir haben
es schweineeilig, und sitzen nun seit 15 Uhr im Minikaff Smithers fest.
Warum? Weil unsere Vans dringenst für die Weiterfahrt nach Prince
Rupert, was immerhin noch 370km entfernt ist, Sprit brauchen. Hier gibt's
zwar eine Tanke neben der anderen, das Malheur ist nur, daß das
Tal hier "out of power" ist, was soviel wie Stromausfall bedeutet. Und
das für die nächsten 4 Stunden wahrscheinlich. Alle Shops sind
dunkel, manche haben geschlossen, andere haben geöffnet (Maglight
mitnehmen!). Wir haben jetzt so lange "freien Ausgang", bis überall
die Lichter wieder angehen. Dann treffen wir uns an der Tanke wieder.
Soll aber auch durch's Radio gegeben werden, wenn's soweit ist. Ja, so
hat man mal etwas Zeit, sich einen Ort in Farwest genauer anzugucken.
Hier laufen viele Indians herum. Es ist sauheiß und wegen der vielen
Schotterparkplätze total staubig. Die Town kommt mit etwas US-amerikanisch
vor: breite Straßen, viele Autos, darunter Pick Up's, viele alte
Männer tragen Baseballmützen, die ganze Stadt besteht aus einer
Main Street, an der die Tankstellen und Malls sich verteilen. Um die Stadt
herum türmen sich karge, nicht allzu hohe Berge, eben alles sehr
karg und staubig, wenig Grünzeug, viele Riesentrucks. Später: Diese unfreiwillige Pause wurde von vielen zum Jeanskauf
genutzt. Ja, so ein Stromausfall hat auch was Gutes. Später - 00.00h: Sind gerade auf dem CP in Prince Rupert angekommen. Im Dunkeln die Zelte aufgebaut. Haben nur bis 5 Zeit zu schlafen, da wir punctually bei der Fähre sein müssen. |
Sa, 09.Sep. | On the "Queen of the North" |
"It's a sleepy day today", sagte Charlene, die Unterhaltungsmusikerin
der "Queen of the North" gerade, und das stimmt. Wir hängen seit
7.30h auf diesem Schiff, das die Inside Passage gen Süden entlangschippert,
und wir könnten alle schlafen, wo wir gehen und stehen. Später: Haben bis zuletzt in der Bar gesessen, wo wir uns
zunächst Songs gewünscht haben, die Charlene dann auch gespielt
hat. 1. Stufe: mitwippen; 2. Stufe: mitsingen; 3. Stufe: beides zusammen;
4. Stufe: alle inklusive Walter flippen auf der Tanzfläche 'rum.
Als Charlene aufhörte zu spielen, kam zunächst überaus
laute Country-Musik aus den Lautsprechern. Als das nicht mehr ertragbar
war, setzten sich Birgit und Walter ans Klavier und spielten "unser Lied".
Wir standen im Halbkreis drumrum und sangen und fühlten mit. Waren
übrigens nicht allein in der Bar, auch andere Gäste sahen und
hörten zu, wie wir Stimmung auf's Schiff brachten. Schließlich
forderte Walter Christine zum Tanz auf. Gott sei Dank ist alles auf Video
festgehalten. In unserer Runde saßen auch noch zwei Deutsche, Alexander
und Peter. Christine unterhielt sich angeregt mit Peter, bis die beiden
auf einmal weggingen, vermutlich an Deck, "den Mond angucken". Kurze Zeit
später dasselbe mit Nancy und Alexander. Birgit und Claudia haben
auch noch ein paar ruhige Songs auf dem Klavier zum Besten gegeben (ich
sag' nur: R. Kleidermann). Dies lockte wiederum einige Zaungäste
an. Waren alle so beschäftigt, daß wir gar nicht merkten, daß
das Schiff schon lange angelegt hatte, und die meisten Gäste schon
abfahrbereit in ihren Autos im Car-Deck saßen. Dort war es auch,
wo sich Nancy und Christine (für's erste) von Peter und Alexander
(Peter Alexander?) verabschiedeten. |
So, 10.Sep. | 8.50h, on the road to Port Alberni |
Es ist völlig nebelig auf diesem Eiland! Scheint sich auch nicht so bald
aufzuklaren. Die Zelte sind klatschnaß. Später - 14.34h, Campbell River, Canadas Lachshauptstadt:
Es ist ein wunderbares Wetter! (It's a sunny Sunday afternoon.) So stelle
ich mir die Westcoast vor: blauer Himmel, pralle Sonne, Dutzende von Segelschiffen
im Hafen, kleine, schöne Cafes und überall ein Duft von Fisch
in der Luft. Genauso war's in Campbell River, wo wir gerade Freßpause
gemacht haben. Bei den meisten gab es Fish and Chips vom feinsten: Lachs
in einem tollen Brötchen, mit Salat und freshly made French Fries:
Pommes, die aus frischen Kartoffeln samt Pelle geschnitten werden. Später: Haben Riesenbäume in Cathedral Grove besichtigt. Der CP "Timberlodge" in Port Alberni ist super: Duschen, trockene Luft, Sonne, Wärme, Swimming Pool, Sauna. Zwar ist die sehr befahrene Straße wieder mal nur 10m entfernt, aber wen interessiert's? Fast alle haben geswimmingpooled, die meisten waren in der Sauna. Danach, als man wunderbar sauber war und gut roch, haben Nancy, Saali, Birgit und ich einen wunderbaren heißen Kakao mit Baileys getrunken. Danach war alles so warm und schön, hab' geschlafen like a rock! |
Mo, 11.Sep. | 8.38h, on the road to Tofino |
Der ganze Bulli stinkt nach Knobi, weil's bei Ralphi gestern Pilze mit
dem Zeug gab. Naja, so wird der übliche, abgestandene, muffige Gestank
hier drinnen mal etwas übertüncht. Später - 13.31h, CP Bella Pacifica: Der CP ist direkt am
wunder-, aber auch wunderschönen Pacific gelegen! Voll der Urwald,
total feucht alles, mannshoher Farn und ulkige, große Bäume.
Birgit will sogar einen "royalblauen exotischen Vogel" gesehen haben.
Das Wetter ist schön, aber man spürt kleine Feuchtigkeitstropfen
der Luft auf der Haut. Wird wohl 'ne feuchte Nacht werden. Später - 18.55h, Maquinna Park: Sind heute um 2 aus Tofino
mit einem kleinen Schnellboot, daß von drei Indianern besetzt ist,
losgefahren. Das Ding hat mordsmäßig Speed drauf (twice 375
horsepower), man hat alle Hände voll zu tun, um nicht von Bord zu
kommen. |
Di, 12.Sep. | 8.42h, CP Bella Pacifica |
Das war eine Nacht! Erst haben wir uns in einem Fischrestaurant vollgefressen,
mit Suppe, Hauptgang, Nachspeise und Wein ($30), und danach haben wir
noch an dem schönen Strand gesessen, Nebel zog auf, und um uns kreiste
ziemlich tief eine Fledermaus. Als wir im Zelt lagen, hörte man wunderbar
das Rauschen der Pacific-Wellen und in regelmäßigen Abständen
das Nebelhorn. Birgit sagte: "Gibt es etwas schöneres, als den Pazifik
zu Füßen zu haben?" So sind wir also alle mit Wellenrauschen
und Nebelhorn-Melodie im Ohr eingeschlafen. Später - 16.15h, Tofino:
Sitting in front of the laundry in Tofino! The sun is burning, it's fuckin'
hot, and eighteen people are waiting for the washing to be dried. Some
of these people are enjoying the sun, some of them are stretching their
T-shirts, some are wondering about the small clothes, some are searching
and grabbing their underpants and some are just laughing about all the
funny situations. Oh, some are whistling songs, and some are singing like
old wash-ladies while folding their underwear (Michaela for example!).
Some are even getting red in the face because of the hot burning sun!
But now, it seems, everything has dried and every sock is found again.
So we can drive to this wonderful beach, 20 metres away from our tents!
We are having a free afternoon and we want to lay in the sun, be free
like a bird and enjoy our stay in Canada. Später - 20.00h, CP Bella P. in T., Muschelparty: Saali will
gerade Weißwein in den Sud für die Muscheln werfen, da schreit
Walter: "Nein, kein Wein! Nimm' Essig. Den Wein schütt' lieber in
die Kehle 'rein." Gimlett (Hemmingway-Drink) Walter nach dem Muschelessen: "Leute, paßt auf, wenn ihr morgen auf's
Klo geht, das kracht!" Habe festgestellt, daß ich absolut keine Muscheln
mag! Ekelig! Zum Kotzen! Könnte göbeln. "Zenzi Nancy"-Song Später: Um 22.50h ersten Anschiß von site-Nachbarn
gekriegt. Sollen leiser sein, sonst scheiße. |
Mi, 13.Sep. | 7.50h, Bella Pacifica in Tofino |
Nicht, daß wir's eilig hätten. Sind gerade fertig mit Zeltabbauen und
Tische- von-Fete-saubermachen, da merken wir, daß die Batterie unseres
Vans total leer ist. Sagt keinen Ton mehr. Wir haben ja nur einen Termin
bei McMillan Blödell in Port Alberni. Momentan sind alle über die van-manual
gebeugt und versuchen, die englischen Fachbegriffe zu entschlüsseln. Feststellung:
ein Überbrückungskabel muß her. Wir haben aber keins. Sämtliche Leute
joggen jetzt über den CP und fragen andere Camper, ob sie eins haben. Später - 11.47h, Firma MB: Trotz Panne pünktlich bei
MacMillan Bloedel, "The Cedar Leader", angekommen. MB nimmt 80% des Holzes
aus dem First Growth, that means all die alten, dicken Bäume, die
wir im Urwald gesehen haben. Es dauert um die 15 Minuten, um einen 100
Jahre alten Baum umzunieten mit der chainsaw. Später: Es ist 16.22h und ich sitze im van in Port Alberni.
Die anderen streifen durch die Stadt, ein paar sind auch schon auf dem
neuen alten CP Timberlodge am Faulenzen. Es ist schweinehot und wir haben
gerade frei. Walter hatte vergessen, daß wir heute um 13.30h noch
einen Termin mit McMillan hatten. Wollten eigentlich nur kurz zum Essen
in Port Alberni anhalten, um dann weiter nach Victoria zu fahren. Aber
vor dem Info-Center von McMillan, wo wir dann zufällig anhielten,
suchte man schon nach "Walter from the University Osnabruck", und so mußten
wir den Kaffee stehenlassen und uns noch einen Vortrag anhören. War
echt total anstrengend, zuzuhören, wegen der Hitze, und es hatte
auch keiner so richtig Lust, weil einem besonders Holz-Vorträge bald
aus den Ohren wieder 'rauskommen und sich alle auf einen ganzen Tag in
Victoria gefreut hatten. Also sieht der Plan jetzt so aus: fahren morgen
früh nochmal mit McMillan in den Wald, um uns "active logging" anzugucken,
und dann nachmittags nach Victoria. Diese Nacht hält wieder der altbewährte
CP Timberlodge her. Das zweite Lagerlied: Que Sera Später - 21.20h, CP Timberlodge: Sitzen gemütlich zusammen am Tisch und schreiben Karten und Tagebuch. Davor haben wieder alle geschwommen und gesaunt. A propos: nach dem Saunen sind einige von uns, so abgebrüht, wie wir sind, nackt in den Swimming-Pool gesprungen, um sich abzukühlen. Sofort kam der CP-Leiter angerannt, hat erst Ärger gemacht und dann sofort die Jalousien vor dem Fenster heruntergelassen, denn man konnte wohl vom nebenan gelegenen, mit Gästen besetzten Restaurant direkt bis in die Schwimmbad-Halle gucken. Nun denn, Hauptsache, es hat Spaß gemacht! |
Do, 14.Sep. | Port Alberni |
Fahren jetzt gerade mit MB in den Wald, um uns active logging anzugucken.
Man munkelt, daß die Sache über 4 Stunden dauern soll. Später - 13.33h, on the road to Victoria: Beim active logging
konnten wir ein paar Bäume fallen sehen und eine Seilbahn, die ein
paar Äste über den Weg transportierte, beobachten. Jetzt sitzen
wir mal wieder im Bulli und hören schöne Musik. Es riecht hier
etwas merkwürdig. Heute morgen schien das Gas von irgendeinem Kocher
auszulaufen, und im Moment stinkt es ganz stark nach verfaultem Obst.
Alle sind hier am Wühlen und suchen unter den Sitzen etc., aber es
kommen nur alle anderen Dinge zutage, die man seit Wochen vermißt;
nur kein angegammeltes Obst.
Später - 21.00h, Victoria: Sitzen in einem Cafe in Victorias Touri-Viertel (harbour). Es ist so ätzend hier! Ein Souvenirladen neben dem anderen mit total kitschigen Indianer-Sachen. Mußte natürlich ein ganzes Foto für das Empress-Hotel verschwenden. Gleich irgendwann treffen wir uns an den Autos wieder, um zum CP zurückzufahren, neben dem übrigens mal wieder eine Baustelle steht. |
Fr, 15.Sep. | 9.30h, Victoria |
Sind nun schon ganze vier Wochen in Canada. So langsam hat sich alles
eingespielt mit aufstehen, Bulli einräumen, pünktlich abfahren etc.. Tja,
und nun ist der Trip schon fast zu Ende. Später - 14.05h, Ferry to Vancouver: Es ist sooo schönes
Wetter! Sitzen alle draußen auf dem Sonnendeck. Die Fahrt dauert
nur 90 Minuten. Sind wieder so viele fuckin' Germans an Bord. Später: "Your dreams are coming ashore", steht hier auf einem
Schild am Eingang von Vancouver. Haben Capilano Suspension Bridge bestiegen.
Weil die ganze Horde auf einmal drauf war und auch noch extra geschaukelt
hat, bekamen wir eine warning durch's Megaphon, "please do not balance
on the bridge" oder so ähnlich. Danach salmon-hatchery besichtigt. |
Sa, 16.Sep. | 8.31h, Burnaby |
Der Tag fängt mit Sonnenschein, am Himmel und im Herzen, an. Später - 13.30h: Erst auf dem Lookout-Viewing Deck at Harbour-Centre
gewesen und danach im UBC Museum of Anthropology, das viele Totempfähle
und anderes Indianisches zu bieten hatte. Allerdings bringt's nur was,
wenn man die ganzen Tafeln zu den Ausstellungsstücken liest, und
das wäre etwas viel. "History has transplanted us. But we haven't forgotten where we came from."
(Nella Nelson, Namgis, 1986.) Später: Nach dem Museum sind wir in Granville Island (das
sind umgebaute Markthallen in dem Ortsteil von Vancouver) essen gegangen.
Am Nachmittag hatten wir Zeit zum Shoppen in Vancouvers Downtown. Ich
glaube, bald ist der Zeitpunkt gekommen, wo sich jeder seine Levi's oder
Kelvin Clein-Jeans für wenig Dollar gekauft hat. Nun sitzen wir in
einem chinesischen Restaurant. Man zahlt einen Preis und kann sich den
Magen vollschlagen. Man kann immer wieder zum Buffet gehen und sich etwas
Neues auf den Teller packen. Die Getränke bezahlt übrigens jeder
selbst, das Essen die Gemeinschaftskasse. Später - 20.40h, Vancouver Parkplatz: So, kommen gerade heiter
und vollgefressen aus dem Restaurant. Schließen nichtsahnend unseren
Bulli auf, setzen und ordnen uns hinein, und merken nach einer Weile,
daß nicht mehr unser Chaos im Bulli herrscht. Alles war durchgewühlt
und völlig anders durcheinander, als wir es kannten. Der gleiche
Gedanke traf uns alle wie ein Blitzschlag: jemand hat unseren Bulli aufgebrochen!
Marc schrie sofort: "Meine Kamera!" Und prompt war alles weg, Heides und
Nicoles Fotoapparate, Ralphs Objektiv, sogar Jörgs gesamter kleiner
Rucksack inklusive Kreditkarte und Flugticket. Man hatte an der Beifahrertür
mit einem Schraubenzieher den Van aufgebrochen. Gottseidank scheinen wir
die Diebe überrascht zu haben (Volker will zwei Leute gesehen haben,
die dann fluchtartig abgehauen sind), denn sonst wären die zwei anderen
Vans wohl auch noch aufgebrochen worden. Die Police war gerade auch schon
hier auf dem Parkplatz. Alles steht planlos 'rum, entwickelt Theorien,
wie und was passiert ist, Jörg ist am Telefonieren, um seine Karte
zu sperren, man berät, was gemacht werden muß von wegen Versicherung,
einige lachen und lächeln schon wieder, kurzum: eine merkwürdige
Situation. Die Programmpunkte, die heute noch angelegen hätten, fallen
flach, weil irgendwie alles ein Riesendurcheinander ist. Passender Weise
rennt hier gerade ein Stinktier über den Parkplatz. |
So, 17.Sep. | 8.37h, Burnaby |
Der arme Jörg ist jetzt nur noch am Rotieren und Telefonieren. Sein Flugticket
und seine Kreditkarte sind ja auch geklaut worden. Man könnte sagen, es
wären gestern Profis am Werk gewesen, denn an der Beifahrertür sieht man
nur eine kleine Beule, sonst nix. Wie dem auch sei, die Betroffenen versuchen
jetzt, alles über die Versicherung (wenn abgeschlossen!) zu regeln. Später - 14.54h, on the road to Osoyoos: Das Wetter wird
immer schlechter. Wir fahren immer dunkler werdenden Wolken hinterher,
je weiter wir gen Osten in Richtung Columbia Mountains fahren. Später - 21.05h, CP Wild Rapids: Es ist sommerabendwarm,
sitzen auf dem Campground, unterm wilden Wein und vor den Waschmaschinen.
Dies wird wohl unsere letzte gemeinsame Waschaktion sein (schluchz!).
Es ist gemütlich, trinken das gute Canadian. Christine: "Volker und
Ingrid woll'n in'n Pub, im Wald, da macht das Auto schlub." (Ingrid und
Volker sind losgefahren, um in eine Disse zu gehen. Gerade kam Volker
angelatscht, der Van wäre stehengeblieben, kriegt zu wenig Spritt,
weil er so schräg steht. Theorien werden entwickelt, wo sie denn
stehen, im Wald?) Christine: "Die Calvin Klein, ganz ohne Beule, da sieht
man gleich die ganze Keule." (Birgits gewaschene, neue Hose.) Christine:
"Mit Baileys, Zigaretten, Bier, gefällt das Waschen sogar mir." (Beschreibung
unserer momentanen Situation.) |
Mo, 18.Sep. | 8.30h, CP Wild Rapids |
Da ich gestern die Bulli-Rettungsaktion nicht mehr mitgekriegt habe,
habe ich sie mir von Jörg, der live dabei war, erzählen lassen.
Es war folgendes passiert: Ingrid und Volker sind losgedüst zum Eisessen.
Als sie dann eins hatten, dachten sie, es wäre am Strand (ganz in
der Nähe des CP befindet sich ein See) doch ganz romantisch. Tja,
und da sind sie dann wohl mit dem Bügeleisen im Sand am Strand steckengeblieben.
Der Wagen sprang nichtmal mehr an. Die beiden starteten dann zunächst
den Versuch, den Bulli freizuschaufeln, schlug aber fehl. Also joggte
Volker bis zu unserem CP, um Hilfe zu holen. Mit Jörg und unserem
Bulli im Schlepptau sind sie zurück zum Ort des Geschehens gefahren,
als sie feststellten, daß kein Seil zum Abschleppen vorhanden war.
Da aber ja immer "das Messer in der linken Tasche" war, kam man auf die
Idee, ein Halteseil, an dem Bojen befestigt waren, abzuschneiden und als
Abschleppseil zu nutzen. Gesagt, getan. Ingrid mußte während
der ganzen Aktion die schwimmenden Bojen in Schach halten, damit sie nicht
auf den See hinaustrieben. Aber auch dieser Plan schlug fehl, da das Seil
riß. Zufällig kamen dann irgendwann zwei Leute mit einer Eisenkette
vorbei und halfen, den van 'rauszuziehen. Ingrid knotete das Seil dann
wieder an die Bojen, und ab ging die Post wieder zum CP. So denn.
Das ganze Okanagan-Valley scheint ein fruit-valley zu sein. Überall
Obstplantagen, fruit stands, nurseries und Frostschutzanlagen. Äpfel
und Birnen hängen en masse an den Bäumen. Und hinter den Obstfeldern
ragen karg bewachsene Berge aus der Erde. Wie's hier wohl aussieht, wenn
der ganze Garten in voller Blüte steht. Später - 11.33h, Peachvalley: Gerade Weinprobe gemacht im
Chateau St.Claire (ein Winzerbetrieb). Jeder hat aber nur einen kleinen
Schluck in ein Riesenglas gekriegt. Letztendlich haben fast alle eine
Flasche gekauft (das hieß mal wieder Gruppenrabatt). Jeder durfte
sich dann noch aus dem Weintraubenfeld ein Bündel pflücken. Später - 18.16h, Glacier National Park: Here are the Mountains
again! Kommen hier an Bergen vorbei, die über und über mit verschiedenen
Laubbaumarten bestückt sind. Ab einer bestimmten Höhengrenze
wachsen nur noch Nadelbäume. Die vielen verschiedenen Grün-,
Rot- und Gelbtöne sehen total schön aus! Wow, und wieder mannshohe
mountains mit Gletschern und Eis überzogen! Die Leute hier im Bulli
"bereiten sich auf den Winter vor", d.h. lange Hosen anziehen, denn es
ist kalt, uhuu! Später - 22.30h, Glacier NP, CP Illecilleweat: Es ist schweinekalt. Bin mir noch nicht sicher, ob so kalt wie am Athabasca Glacier, aber auf jeden Fall im Vergleich zur letzten Nacht: uhaaa! Bestimmt unter 0°C. Dennoch ist mir mollig warm. Der Grund: gerade gemütlich gegessen, Brot mit Folienkartoffeln (im fire-pit zubereitet), den Wein, den wir heute Nachmittag gekauft haben und eigentlich als Geschenk nach Haus bringen wollten, getrunken, am Feuer gesessen und gute Unterhaltung gehabt. Völlig harmonisch, witzig, einfach nur toll. Nun denn, ich packe mich jetzt in meinen Schlafsack und mache es mir gemütlich. Von Ferne rauscht ein Wild River. Dieser CP scheint eine noblere Ausgabe von den Backcountry-Dingern zu sein, es gibt zwar keine Dusche, aber echte Spülklos, Waschbecken (cold water only) und elektrisches Licht. Dieses schaltet sich per Bewegungsmelder an, und immer dann, wenn man gerade Sitzung hat oder mit seinen Kontakties am Machen ist, geht's wieder aus und man ist wieder von der tiefen, schwarzen Nacht umgeben. Und wenn noch zur gleichen Zeit die Maglight durchbrennt, ist alles over. |
Di, 19.Sep. | ca. 13.00h, am Fuße des Sir Donald Trails |
Die Nacht war zwar fuckin' cold, aber ich glaube, man hat nicht so gefroren
wie am C. Icefield. Später: Als man unten ankam, hatte man tierisch Aua in den Knien, ich jedenfalls. Abends sind ein paar von uns dann noch fix zur nächstgelegenen Ortschaft, Revelstoke, gefahren (120km hin und zurück), um lebensnotwendige Sachen einzukaufen: Gin, Baileys, T-Bone-Steak. Dann haben wir wieder gemütlich am Feuer gesessen und Warmwerde-Getränke getrunken, nämlich heißen Kakao mit Baileys, Whiskey-Kakao, heißen Amaretto mit Sahne oder ganz ordinäres Canadian aus Dosen. |
Mi, 20.Sep. | 7.15h, CP Illecilleweat |
"Unsere Abfahrt ist wegen Attraktion um eine halbe Stunde verschoben",
so Walter gerade. Ich wollte heute morgen seelenruhig Wasser für den Kaffee
aus dem Klohaus holen, da sehe ich Saali, bei der Schweinekälte, vor ihrem
Zelt in Unterhose stehen, daneben Christine im gleichen Aufzug. Sie fuchtelten
und winkten mir wild zu und schrien: "Rita, komm' schnell!" Ich rannte
los, den Wassertopf in der Hand. In meinem Hinterkopf wußte ich schon,
was los ist, aber glauben konnte ich es erst, als ich es sah: ein kleiner,
knuddeliger Schwarzbär hatte sich ein paar Meter von Michaelas und Christines
Zelt an eine draußen stehengelassene Kühlbox von zwei Holländern gemacht.
Die Box samt Bär befand sich erst auf dem Tisch, er stubbste sie mit der
Schnauze herunter und brach sie mit den Zähnen auf. Langsam aber sicher
war der ganze CP aufgewacht und sammelte sich drumherum, mit Kamera, Stativ
und allem, was dazugehörte. Der Kleine war so auf das Essen fixiert, daß
er sich überhaupt nicht um die gaffenden Leute störte. Langsam pirschten
sich ein paar Mutige, unter ihnen unser Ralph, bis auf drei Meter an ihn
heran, um Beweisfotos zu machen. Alle waren tierisch vergnügt und hatten
einen Bärenspaß, dem Kleinen zuzugucken. Unter anderem sind wir natürlich
auch stolz darauf, doch noch einen Bären im Bear Country gesehen zu haben.
Nur die Holländer, denen die Freßkiste gehörte, saßen in ihrem Bulli und
guckten mit Entsetzen zu, wie der Bär die Eier knackte und sie ausschlürfte.
Irgendwann wurd's dem Kleinen dann aber zu viel, er rannte weg und flüchtete
sich auf eine Tanne, die sich unter seinem Gewicht gefährlich zur Seite
bog. Und wieder standen die Katastrophentouristen in Scharen drumrum.
Irgendwann kam die Polizei und die Wardenerin des CP's. Resultat: der
gesamte CP sollte evakuiert werden, damit der Schwarze in Ruhe von seinem
Baum 'runtersteigen und abhauen konnte. Während dieser Stunde "bear in
action" traute sich keiner von uns, an Frühstück zu denken, obwohl man
einen Bärenhunger hatte. Zwischenzeitlich war es uns durch Rumstehen auch
noch kälter geworden, als es eh' schon war, und so packten wir kurzerhand
die Zelte zusammen und fuhren Richtung Golden, wo wir dann im A&W (McDoof-verdächtige
Einrichtung) unzählige Breakfast-Combos verzehrten. Aber echt, es war
so schweinekalt! Aber nicht, daß das jetzt genug wäre. Auf der Tafel im
Klo von A&W, auf der man seine Gedanken niederschreiben konnte, stand:
"Schnee in Calgary und Umgebung". Und da fahren wir just hin. Später - 15.00h, Spiral Tunnels: Diesen Tag kann man wohl
als "Tag der Sensationen" rot im Kalender anstreichen. Erst der Bär
heute morgen, und jetzt kommen wir rein zufällig nochmal an den Tunnels
vorbei, da fährt doch glatt einer dieser km-langen Züge hinein
in den einen Tunnel, und während man noch das Ende drinnen verschwinden
sieht, kommt die Lok schon wieder aus einem anderen Tunnel wieder heraus.
Auf diesen Augenblick hatten wir ja, besonders aber Walter, beim ersten
visit so gewartet, und nix tat sich! Als wir das Phänomen vom Auto
aus sahen, traten unser Ralphi und die anderen Fahrer auf's Pedal, ließen
die Reifen ordentlich quietschen und als wir ankamen, jumpten und rannten
wir alle wie eine besengte Hammelhorde an wie Autos glotzenden Leuten
vorbei zum Aussichtspunkt, um ja ein Foto zu machen. Danach sagte Walter
mit seiner Eisenbahnermütze auf dem Kopf: "Jetzt hat sich die ganze
Canada-Reise doch noch gelohnt." "These are the days", singt Bruce Springsteen
gerade, and that's fuckin' true! Später - 17.08h: Nachdem wir einmal um die Paint Pots herumgelaufen sind, sind wir nun back in "Alberta-Wild Rose County". Steuern hoffentlich bald den CP an, denn wir wollen uns noch in den Banff Hot Springs (40°C) vergnügen. Tut wahrscheinlich auch gut nach der Kälte und Aufregung und so weiter. Später - 00.12h, CP Tunnel Mountain: Die Hot Springs waren erst angenehm, aber nach einer Weile bekam man doch kreislaufmäßige Beschwerden wegen der Hitze. Danach sind die Bulli-Gangs verschiedene Wege gegangen, wir z.B. haben leckere Pizzen verspeist. Als wir dann gerade beim CP wieder ankamen, hörten wir aus dem Walter-Bulli einen schrägen Singsang und Gekreische und Gejole. Öffneten die Tür, und da fielen uns fast sämtliche Walter-Bulli-Mitglieder, ein wenig angeheitert, entgegen. Irgendwo kollerte eine leere Ginflasche herum, und aus den Boxen tönte John Denver's "Take me home, country roads". Wir propften uns auch noch mit 'rein und sangen mit. (Mittrinken konnten wir ja nicht mehr.) Wahrscheinlich kam es wegen der Kälte zu dieser Walter-Bulli-Gin-John-Denver-Party. Genaues weiß man nicht. |
Do, 21.Sep. | 8.30h, CP Tunnel Mountain |
Der Walter-Bulli fährt hier gerade tausendmal um den Platz, um aufzuwärmen.
Es herrscht aber auch eine Schweinekälte! Schon wieder -2°C. Das nasse
Handtuch, das ich über einen Busche gehangen habe, ist gefroren. Die Zeltstangen
sind zusammengefroren, die im Auto hängenden Badeklamotten sind steif
wie ein Brett, Zahnpasta und Shampoo sind auch zähflüssig geworden, die
Haut blättert schon ab, ein Wunder, daß die Spucke nicht gefriert. Birgit
und ich haben heute morgen mal wieder einen Schluck Baileys in den Kaffee
gekippt, um warm zu werden (Birgit hatte es ja eigentlich nicht nötig,
war ja noch angetütert vom Gintrinken gestern Abend). But sun coming through! Später - 10.54h, Cochrane: Gerade bei der Kaffeepause ertönt
es aus den Mündern von Ingrid, Sibylle und Martina: Später - 15.54h, in Buck Lake am Buck Lake: So, in diesem
Kaff, irgendwo im midwest, wo es nur zweieinhalb Häuser, einen General
Store, eine Tanke und einen verlassenen Zeltplatz mit Plumpsklo gibt,
hat uns in der Mittagspause das Schicksal ereilt, die Bullis aufräumen
zu müssen. Am schönen Buck Lake fingen wir also an, alles, aber
auch alles 'rauszuräumen, was nicht niet- und nagelfest war. Sah
aus wie ein Schlachtfeld. Möchte sagen, daß diese Aktion bei
unserem Bulli am spannensten war. Alle paar Sekunden schrie jemand verdutzt
und glücklich auf, als Dinge zum Vorschein kamen, die schon seit
der ersten Woche Bullifahren als verschollen galten. Nachdem der über
und über mit Sand, Steinen, Tannennadeln und sonstigem belagerte
Teppich dann mit Michaelas Bürste, um die wir uns gekloppt haben,
weil's die einzige war, abgeschrubbt war, habe ich unseren Bulli erst
nicht wiedererkannt. Aber es war schon notwendig, weil wir die Bullis
ja übermorgen wieder abgeben müssen. Als die Räumerei nach
einer Stunde beendet war, haben sich viele erstmal einen, na, Oh Henry
natürlich aus dem General Store geleistet. Später - 22.48h, CP Clondike Valley: Er ist der wohl bisher nobelste CP, den wir bisher erlebt haben. Alles ist sauber und funktioniert. Abends sind die meisten von uns nach Edmonton zum Essen gefahren. Aber Saali, Ingrid, Birgit, Martina, Claudia und ich wollten uns das letzte Mal Essen im Freien nicht nehmen lassen. Und wir wurden mit einem wunderschönen Sunset belohnt, der wohl alle Farben dieser Welt in sich barg. Oh, wie romantisch war's! |
Fr, 22.Sep. | 9.03h, bei Edmonton |
Und auf geht's zur Edmonton Mall! Alle freuen sich drauf, jeder redet
davon, wieviel Geld er ausgeben will. Trotzdem herrscht eine etwas betretene
Stimmung wegen des baldigen leavings of Canada. We are just seeing Edmonton
in autumn! The leafs of the trees are colourful in yellow and red, some
are falling down already. You can taste a smell of autumn in the air.
When we started our trip to Canada, it still was summerlike! Can you recognize
what adventure we had in this country?! Später: Jeder ist meist allein in der Mall 'rumgerannt. Um
eins haben wir uns zum Essen im Food Court getroffen. War total witzig:
manche hatten ihre neuen Klamotten schon an, sodaß man sie auf den
ersten Blick nicht wiedererkannt hat, weil die gewohnten Klamotten, die
man seit 5 Wochen kannte, fehlen. Andere haben erstmal ihre ganzen neuen
Errungenschaften ausgepackt. Jeder war aber auch neugierig, was die anderen
so gekauft hatten. Um 4 nochmal zum Kaffee getroffen, wieder neue Klamottenshow.
So um 6 hatte man dann auch die Schnauze voll und traf sich in unserer
"Stammkneipe", in der wir beim ersten Mal Mall schon waren. Haben das
gute Canadian und mehr getrunken. Walter, Sibylle, Volker, Nancy und Ingrid
haben sich übrigens im Werte von $1500 echte Roller-Blades gekauft,
die sie auch gleich auf dem Parkie der Mall ausprobiert haben. Ganze sieben
Leute haben sich doch glatt die John Denver-CD gekauft. Der Verkäufer
muß diejenigen echt für bekloppt gehalten haben. Aber, was
soll's, man will doch zu Hause nochmal mitfühlen! |
Sa, 23.Sep. | 14.30h, Airport Toronto |
Unser Bulli except for me hat letzte Nacht keinen Fuß in die YH gesetzt,
haben im Bulli durchgemacht. Wir anderen haben leider keine Party mehr
gemacht. Man mußte heute morgen zwar um 3.45h aufstehen und man war bestimmt
auch total schrott und sowieso und überhaupt, trotzdem echt schade. Jetzt
sitzen wir hier und müssen 6 Stunden Wartezeit überbrücken, da der Lufthansa-Flieger
erst um 18.30h geht. Bin viel zu schrott, um zu schreiben. Bin auch total
traurig. Ralph verläßt uns auch gleich, da er noch bis Sonntag in New
York bleibt. Alles deprimäßig. Aber wir haben schon ein Datum für's erste
Nachtreffen. Rezept: Blueberry Corn Muffins (aus Ingrids Mmmuffin-Book) |
So, 24.Sep. | 6.15h deutsche Zeit |
Befinden uns momentan über den Hebriden von Schottland. Walter hat zu
beklagen: die Lufthansa hat es wieder nicht geschafft, uns 18 Leute als
Gruppe zusammenzusetzen. Total blöd für einige, die weit ab vom Schuß
sitzen, der Flieger ist ja schließlich schweinegroß, Torsten schätzt 450
Leute. Ungefähr 10 von uns sitzen in zwei Reihen zusammen. Juhuu, gleich
gibt's Breakfast! Später - 17.00h: Auf dem Frankfurter Flughafen hatten wir
wieder 5 Stunden Aufenthalt. Die meisten haben ich an irgendeinem Gate
freie Sitze gesucht und geschlafen. |
Übersichtliche
Zusammenfassung des Canada-Trips (von Michaela) |
AUGUST Fr, 18 Sa, 19 So, 20 Mo, 21 Di, 22 Mi, 23 Do, 24 Fr, 25 Sa, 26 So, 27 Mo, 28 Di, 29 Mi, 30 Do, 31 SEPTEMBER Fr, 1 Sa, 2 So, 3 Mo, 4 Di, 5 Mi, 6 Do, 7 Fr, 8 Sa, 9 So, 10 Mo, 11 Di, 12 Mi, 13 Do, 14 Fr, 15 Sa, 16 So, 17 Mo, 18 Di, 19 Mi, 20 Do, 21 Fr, 22 Sa, 23 So, 24 |
THE FUCKIN' END!!! |
Texte und Zeichnungen: Rita Meyer Satz und Layout: Marc Witte |