Great Movies need Space!

Mit Erwerb des ersten DVD-Players wurde das Thema Filme wieder angenehm interessant. Nicht nur die mittlerweile digitalisierten Urlaubsfilme, sondern auch günstige Kauf-DVDs und die Möglichkeit sich DVDs bequem über einen der vielen Internet-DVD-Verleiher auszuleihen steigerten den Filmgenuss: werbefrei, quasi-on-demand, finanzierbar.

Aber spätestens durch ein Hamburger Beamerwochende war klar, dass die gut seit einem Jahrzehnt bestehende Kombination aus "70er Glotze an Stereoanlage" mal wieder an die Spitze des Zeitpfeils gebracht werden und durch ein eigenes Heimkino ersetzt werden musste.

Auf dieser Seite wird in 5 Kapiteln der Weg von "boah - geil ey" bis zum fertigen Wohnzimmerkino namens "HomeCineMarc" (HCM) geschildert.

Das HCM kurz vorgestellt
Komponenten
Montage
Kalibrierung
Zukunft

Das HCM kurz vorgestellt

Hier mal die wichtigsten Eckdaten des Heimkinos. Eine Webrecherche ergibt, dass man sich bei den Kosten eher loslassen als zügeln kann aber man wundert sich, was man alles aus "Tischhupen", 'ner "Discount-Funzel" und 'ner "Buckelpiste" herausholen kann:
Denn mit HCM wird das Pareto-Prinzip verfolgt, d.h. mit 20% Kosten wird 80% Effekt erzielt.

Die Eckdaten

Raummaße 4x5,5m • 16:9-LCD-Heimkino-Beamer • DolbyDigital-Surround-Receiver mit DTS- und Dolby-ProLogicII-Decoder und passendem aktiven 5.1-Boxenset (50/100 Watt) • DVD-Player (DVD+-R/RW, MP3, DivX, JPG, S/VCD, ...) mit progressiver Wiedergabe via YUV • durch speziell behandelte Wand simulierte Leinwand mit 270cm Bilddiagonale und umlaufender Maskierung


Great Movies need Space!

Das Logo

Kinogänger erkennen schnell die "Quelle" des Logos und "Great Movies need Space!" war oft der Gedanke, den die 70er-Glotze auslöste.

Der Trailer

Der (Heim-)Kinobesucher erwartet für ein vollkommenes cineastisches Erlebnis am Anfang der Vorführung die übliche Werbung wie z.B. "Will jemand 'n AAAAAAAAAAis?!"

Kein, Problem - soll er haben. Das HCM möchte hier natürlich niemand enttäuschen und hält Zeitgenössische Reklame bereit. Auch ein passender HCM-Trailer ist mit dabei.

Die Eintrittskarte

Angefertigt zur Wahrung eines exklusiven Zuschauerkreises. Denn diese Eintrittskarten werden nicht verkauft sondern man muss sie sich verdienen. ;-)

Die Film-Kollektion

Die Dauerkollektion umfasst die cineastischen Milestones wie Urlaubs-/Exkursionsvideos :-) • James Bond 1-21 • Klassiker (Feuer-zangenbowle, Ben Hur, Spiel mir das Lied vom Tod, Loriot, ...) • Must-Haves (Herr der Ringe, Highlander, ...) • diverse Konzerte

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Die Komponenten

Hier eine Auflistung der verwendeten Komponenten unterteilt nach...

Hauptkomponenten

Receiver

Sony
STR-DE495

Druckvoller Dolby Digital Surround Receiver mit DTS- und Dolby Pro Logic II -Decoder

Technische Highlights: Dolby-Digital, DTS, Dolby Pro Logic II • 5x 80 Watt RMS an 8 Ohm • Eingänge: 2x Audio, 3x Video, 1x optisch dig., 1x koax. dig., 1x 5.1 Multichannel • 2-Band Tuner • erhältlich in Silber und Schwarz

5.1-Boxenset

JBL
138

Das Aktiv-System SCS 138 bringt zu den vier Satelliten und dem Center-Lautsprecher noch einen aktiven Subwoofer mit, der dank satten 100 Watt Leistung für großes Heimkino mit dem perfekten Tiefbass sorgt.

Technische Highlights: Leistung: 50/75 Watt sin/max • Frequenzbereich: 120Hz-20000Hz • Schalldruck: 86 dB • Impedanz: 8 Ohm • Center: 50/75 Watt sin/max • Frequenzbereich: 120Hz-20000Hz • Schalldruck: 88 dB • Impedanz: 8 Ohm • Aktiv-Subwoofer: 100 Watt • 40Hz-160Hz • 200 mm Tiefton-Chassis • Abmessungen (HxBxT): 450 x 250 x 360 mm

DVD-Player

Yamakawa
375

Der neue DVD-375 ist eine konsequente Weiterentwicklung des DVD-365. Das neue Highend Gerät lässt keine Wünsche mehr offen und erfüllt auch allerhöchste Ansprüche an Design und Qualität.

Technische Highlights: DivX 3.11/4/5.x; MPEG4 AVI • DVD, CD, MP3, VCD, SVCD • JPEG Picture CD • CD-R/CD-RW, DVD-R/RW, DVD+R/RW kompatibel • Kodak Picture CD; JPEG Daten CD • RGB-Scart • DVI digitaler Video Ausgang • Dolby Digital 5.1; DTS digital out • TV-Standards: PAL/NTSC • Progressive SCAN PAL/NTSC • Codefree

Beamer

Sanyo
PLV-Z1

Der neue, ultraschicke Heimkino-Projektor von SANYO ist da: der PLV-Z1. Mit seinen Features ist er wie gemacht für Ihr Heimkino - Sie werden ihn lieben...

Technische Highlights: Kontrastverhältnis: 800:1 • Bildhelligkeit: 700 ANSI Lumen • sehr leiser Lüfter mit 28dbA (ECO) • 16:9-Auflösung: 964 x 544 Pixel

DVB-T-Receiver

Technisat
Digicorder T1

Der DigiCorder T1 ist mit einer Festplatte ausgestattet, die sich durch extreme Laufruhe und lange Lebensdauer auszeichnet.

Technische Highlights: 80 GB Festplatte für bis zu 44 Std. Aufnahmekapazität • Timeshift • Dolby AC3 mit optischen/elektrischer Digitalausgang • Videotext • S-VHS-Ausgang • EPG: TechniSat "SiehFern INFO"

Spielekonsole

Sony
Playstation2

PlayStation2 hat ein neues Design. Äußerlich seriös, ausgeglichen und über jeden modischen Zweifel erhaben, schlummert in ihrem Inneren die abenteuerlustige, spannende und ungebändigte Seite.

Technische Highlights: Spielekonsole mit tausenden von verfügbaren Spielen • abwärtskompatibel zur PS1 • DVD-Player • Surround Sound mit Digitalausgang

PC

Digital-Logic
Microspace-PC

Mit den Abmessungen eines Wörterbuches ist er der kleinste und geräuschärmste lüfterlose Personal Computer.

Technische Highlights: Piii700 • 256MB RAM • 20GB HD • Video-In/Out • USB • Firewire • LAN • IrDA •Audio-In/Out •VGA, LPT, CON • 159x148x66mm • 2 kg

100"-Leinwand

Selbstbau (s.u.)
16:9

Weniger "Lein" dafür aber umso mehr "Wand" - das ist die Leinwand, die aus dem Eimer kommt. Wer wissen will, warum die Selbstbauvariante gewählt wurde, liest unten weiter.

Technische Highlights: Seitenverhältnis 16 zu 9 • Bilddiagonale 270cm • Projektionsfläche ca. 3 Quadratmeter • mit umlaufender Maskierung

MasterControlPanel

Medion
MD 41169

Lernfähige 8-in-1 Universal-Fernbedienung

Technische Highlights: • Integrierte Lernfunktion • Vorprogrammiert für die gängigsten Marken • Makro-Funktion • Hintergrund beleuchtet • Videotext-Funktion • All-Off Funktion

Mess- und Kalibrierwerkzeuge

Schallpegelmeter

Voltcraft
Sound Level Meter

Dieses Gerät bietet wahlweise Schallpegelmessung nach der Bewertungskennlinie A oder C: eine Bewertung nach A entspricht dem menschlichen Hörempfinden, während bei C alle Frequenzen nahezu linear beurteilt werden.

Technische Highlights: Messbereich 50 bis 126 dB (7 Bereiche) • Auflösung 1 dB • Genauigkeit ± 2 dB bei 114 dB • Bewertungskennlinie A oder C • Frequenzbereich 32 bis 10.000 Hz, Umschaltung zwischen kurzen und lang anhaltenden Lärmquellen • Batterie-Test-Funktion • Analogausgang

Helligkeitsmessgerät

Luxmeter
MS-1300

Das Gerät dient zur präzisen Erfassung der benötigten Lichtmenge im Wohn-, Arbeits- und Hobbybereich, in Krankenhäusern, Schulen usw.

Technische Highlights: Messbereich 0,1 bis 50 000 Lux • Auflösung 0,1 Lux • Grundgenauigkeit ± 5% • Messrate 1,5 Messungen/s

Test-DVD

PeterFinzel
Test-Disk S.E.

Fühlen Sie Ihrer Videohardware doch mal auf den Zahn: mit dieser Test-DVD können Sie die Qualitäten Ihrer Bilderzeugungskette perfekt kontrollieren. Von der Farbauflösung bis zur korrekten Darstellung von fließenden Bewegungen, von False Contour bis zum Regenbogenartefakt.

Technische Highlights: Geometrie • Schwarzpegel • Kontrast • Auflösung/Burst • Gamma • Siemensstern • Grundfarben • Pixelcropping • False Contour • 24-Frame-Pendel • 100Hz-Test • De-Interlacing-Modes • u.v.m.

Gammacalculator
Html

Diese HTML-Datei leistet gute Unterstützung bei der Ermittlung der richtigen Gammakurve. Eine genaue Erläuterung zur Anwendung erfolgt im Kapitel Kalibrierung.

 

Zubehör

Deckenhalter        

Mediastar
Design150mm weiß

Design Deckenhalterung aus Aluminium

Technische Highlights: TÜV Zertifikat • bis 25 Kg belastbar • mit Kugelgelenk • inkl. Universalspinne, passend für alle Projektoren.

YUV-Kabel

Mediastar
ArTvIn 5m

Optimale Videoverbindung von DVDs mit Componenten Video-Ausgang zu einem Video-Projektor

Technische Highlights: 24 kt. vergoldete Steckverbinder • 3 auf 3 Cinchstecker.

Vorhang

Selbstbau

Optimale Abschirmung vor Tageslicht bringt eine deutliche Steigerung des Kontrastverhältnisses. Schließlich will man ja nicht mit dem HCM-Genuss warten bis es draußen Stockdunkel ist.
Technische Highlights: Material aus dichtem, schwarzen Satin

diverse Kabel

z.T. Selbstbau

Zum Anschluss von Laptop, DVB-T-Box, ... sind passende Kabel in genügender Länge notwendig. Rechtzeitiges und Vorausschauendes Verlegen erspart später viel Arbeit.

Technische Highlights: keine - sind halt stinknormale Standardstrippen

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Die Montage

Es folgt nun eine Auflistung der Montageschritte. Vielleicht kann sich der ein oder andere "Kino"-Bauer was abschauen. Die meisten Zusatzmaterialen sind bei Toom zu finden. Vorsicht, einige Arbeitsschritte sind sehr staubintensiv - hier sollten unbedingt technische Geräte (vor allem der Beamer) geschützt sein. Alle Angaben ohne Gewähr und auf eigene Gefahr.

notwendige
Hardware

  • Schlagbohrmaschine bzw. Bohrhammer, 6er und 8er Steinbohrer (evtl. 8er Steinbohrer mit 200mm Länge), Akku-Schraubendreher,
  • Staubsauger, Kreppband, alte Zeitungen,
  • Wasserwaage, Gipsanrührbecher, Spachtel, div. Pinsel, Wandstreichset auf Streichkissenbasis, Schmirgelklotz, Flüssigseife, Lot, Cuttermesser, Stahllineal,
  • Nähmaschine, fähiger Helfer und einen haushaltsüblichen Werkzeugkasten

notwendige
Software

 

  • Boxenset: 6er Schrauben und Dübel, Kabelbinder, evtl. Kabelkanäle, Sperrholz, Kunstefeu
  • Leinwand: Wandfarbe "Genius Pro - Deckweiß" (Eimer: 2,5l), d-c-fix Selbstklebefolie Velours schwarz (Rolle: 1m*45cm), Gips, Moltofill innen (Pkg: 1-1,5kg)
  • Beamer: 8er Schrauben mit Dübel, Kabelbinder, evtl. Kabelkanäle
  • Vorhang: schwarzer möglichst dichter Satinstoff, Gardinenröllchen/-haken, Gardinenschiene bzw. Seilsystem

Receiver &
DVD-Player

  • Aufbau: Der Aufbau gestaltet sich verhältnismäßig einfach gemäß Anleitung: Auspacken - hinstellen - korrekt verkabeln - fertig.
  • Hinweis: Wer die technischen Daten kennt, fragt sich sicherlich längst, wie der Sony495 (min. 8 Ohm Impedanz) mit den JBL-Boxenset (hat nur 4 Ohm) zusammenpasst: "Eigentlich nicht", aber es läuft dennoch zusammen und nur im Bereich der "Terminal-Voluminity" wäre mit Hitzeproblemen zu rechnen. Im Alltagsbetrieb jedoch funktioniert es tadellos.

Boxen

  • Standort: Die Front-Boxen werden links und rechts der (potenziellen) Leinwand platziert, sie müssen einen größeren Abstand zum Zuhörer aufweisen als der Center.
    Der Center wird Idealerweise mittig unterhalb der Leinwand angebracht (Idealsterweise hinter einer schalldurchlässigen Leinwand). :-) Er kann aber auch mittig oberhalb der Leinwand angebracht werden. Evtl. ist hierzu ein selbst gebastelter Halter nötig.
    Die Rear-Boxen sollten mindestens 1 Meter hinter dem Zuhörer sein.
    Der Standort des Subwoofers ist theoretisch egal, da die tiefen Frequenzen nicht geortet werden können. Idealerweise steht er irgendwo unterhalb der Leinwand.
  • 1. Hör-Test: Nach einer groben Kalibrierung sollte ein Film mit guten Surroundeffekten (z.B. Findet Nemo: Anfangsdialoge, und der fliegende Lehrer) geschaut werden. Dazu wird der Fernseher an den Leinwandstandort platziert. Folgende Fragen sollten beantwortet werden, passt die Tonposition zur Bildposition? Ist der Subwoofer zu orten. Hierbei sollte mit der nötigen Ruhe vorgegangen werden, da es Boxen gibt, die an die Wand geschraubt werden.
  • Montage der Boxen: Bei Wandmontage werden nun die Wandhalter angebracht und die Boxen draufgesetzt.

Dann werden die Kabel fest verlegt und mit Teppich, Tapete, Kabelkanal und Kunstefeu :-) kaschiert.
Das Rohr des Subwoovers kann mit einem Luftgitter aus einem alten Fön vor Bauklotzeinwurf etc. geschützt werden.

Beamer

  • Standortbestimmung: Es ist zunächst immens wichtig den genauen Beamerstandort exakt fest zulegen. Hierzu wird der Beamer auf einer stabilen aber mobilen Unterlage gestellt und dann in den Probebetrieb (sollte durchaus einige Filme umfassen) genommen. Damit der LCD-typische Fliegengittereffekt nicht so auffällt, sollte der Sitzabstand doppelt so groß wie die Projektionsbreite sein. Vorsicht, der Beamer sollte im eingeschalteten Zustand nicht heftig Bewegt werden. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, die Spinne des Deckenhalters an den Beamer anzupassen.
  • Montage des Deckenhaltes: Ist die zukünftige Beamerposition klar, so kann mittels eines Lotes die Position des Deckenhalters angezeichnet werden. Eine Deckenmontage ist aus belüftungs- und kinderschutztechnischen Aspekten sinnvoll. Hier sollte Ruhig mit 8er Schrauben/Dübeln gearbeitet werden - frei nach dem HCM-Motto: "Da kann man ein totes Schwein dranhängen!" Es ist empfehlenswert, alle möglichen Beameranschlusskabel sofort zu verlegen, da eine nachträgliche Verlegung sehr aufwendig werden kann. Zum Schluss verschwinden die Kabel in der Holzvertäfelung bzw. im Kabelkanal.
    Abschließend noch der Toom-Heimwerkertipp: Schrauben lassen sich besonders leicht aber bombenfest eindrehen, wenn man sie zuvor mit etwas Flüssigseife einstreicht.
  • Montage des Beamers: Dieser Schritt ist recht simpel, kann aber nur zu zweit durchgeführt werden. Der Beamer wir mittels passender Schrauben/Muttern an der Spinne des montierten Deckenhalters befestigt. Vor dem Loslassen ist zu prüfen, ob alles richtig fest ist, sonst ... $-(
  • Ausrichten: Nun kann der Beamer mittels Kugelgelenk der Spinne, Zoomlinse, Lensshift und Keystonekorrektur in seine endgültige Projektionsposition ausgerichtet werden. Die Bildlage sollte mit einer Wasserwaage geprüft und nicht an Decken/Wänden ausgerichtet werden, da diese krumm und schief sein können.

Für eine Komplettmontage von Boxen, Beamer, Leinwand sollte eine Woche Urlaub eingeplant werden, da es immer mal wieder zu Zeitverzögernden Rückschlägen kommen kann:

Bei der HCM-Montage war der Heimwerker-GAU das Festsitzen des Bohrers in der Stahlbetondecke. Glücklicherweise war er wieder herauszubekommen, was aber Stunden und unendlich Nerven kostete.

Leinwand

  • Standortbestimmung: Die Projektionsfläche des zuvor ausgerichteten Beamers dient ans Grundlage. Jetzt werden zu jeder Seite (oben/unten/ links/rechts) noch 5cm für die Maskierung hinzugefügt. Wenn der Beamer auf maximale Bildgröße gezoomt ist, so sollten unbedingt je Seite nur 3cm hinzugefügt werden, damit noch eine Ausrichtungsreserve bleibt. Die so entstandene Fläche wird angezeichnet.
  • Tapetenentfernung: Jetzt wird mit einem Cuttermesser diese Fläche ausgeschnitten alle Tapetenreste in dieser Fläche werden gründlich entfernt. Die umliegende Tapete sollte zum Schutz abgeklebt werden. Die Klebestreifen können ruhig in der Innenfläche angebracht werden, da die 4 äußeren cm von der Maskierung verdeckt werden.
  • Gipsvorbehandlung: Wenn die Wand nackt, sauber und trocken ist, so werden grobe Löcher und Rillen zugegipst. Auch Verwerfungen werden angeglichen. Das Ergebnis kann am besten mit einer extrem seitlich einfallenden Beleuchtung geprüft werden. Wenn möglich sollte jetzt schon alles glatt gearbeitet werden. Alternativ kann der Gips auch nach seiner Trocknung abgeschmirgelt (Sauerei!) werden.
  • Moltofillbehandlung: Ist die Gipsbehandlung abgeschlossen, so wird die gesamte Fläche mit Moltofill geglättet. Moltofill kann übrigens sehr gut einfach mit der Handfläche aufgetragen werden. Ist das Moltofill getrocknet so wird es glatt geschmirgelt (Riesensauerei!). Diese Arbeitsschritte müssen je nach Wandbeschaffenheit möglicherweise mehrmals wiederholt werden.
  • Anstrich: Ist die Moltofillbehandlung abgeschlossen, so folgt ein kreuzweiser Anstrich mit "Genius Pro - Deckweiß"; es empfiehlt sich hier mit einem Streichkissenset zu arbeiten. Da das Moltofill etwas saugt, wird der erste Anstrich (trotz Versprechen auf dem Eimer) nicht deckend sein. Entweder muss die Wand zuvor Grundiert werden, oder es wir einfach noch einmal Übergestrichen. Das Ergebnis ist nun eine homogene weiße Fläche, wo bei sorgfältiger Arbeit keine Vertiefung mehr als 0,2mm betragen sollte.
  • Maskierung: Die d-c-fix Rolle (reicht für ca. 2,5m Projektionsbreite) wird nun mit Cuttermesser und Stahllineal in 5cm breite Längsstreifen geschnitten. Aufgrund der cm-Einteilung auf der Rückseite bleibt eine Bahn Verschnitt. Nun werden die Bahnen rings um die Leinwand geklebt, um einen Sauberen Übergang zu erhalten, sollte die d-c-fix-Bahn ruhig 5-10mm nach außen auf die Tapete geklebt werden. Damit die Übergangsstellen zwischen den Bahnen unsichtbar bleiben, empfiehlt es sich zuvor dort mit Filzstift einen schwarzen Strich zu ziehen.

Hier noch einmal zum Vergleich
die Rolloleinwand(1) im Vergleich zur
aufgemalten Leinwand(2) .
1: Die minimalen Vertiefungen (max. 0,2mm!) liegen deutlich unter Rauhfaserniveau und fallen bei direkter Projektion nicht auf.
2: Die Rolloleinwand wurde zurückgegeben, da die Wellen bei Horizontalschwenks ein störendes Wabern hervorbrachten.

Vorhang

  • Kauf: Zur Arbeitserleichterung sollte der Stoff bereits beim Händler passend zugeschnitten worden sein.
  • Fertigung: Dann werden die Stoffbahnen aneinander genäht und umgenäht und mit dem passenden Befestigungssystem (Röllchen/Schiene bzw. Haken/Seilsystem) vor den Fenstern befestigt. Wenn eine störende Lichtquelle vor dem Fenster steht reichen Lamellenjalousien allein nicht aus.

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Die Kalibrierung

Ein HCM ist nicht irgend 'ne Standardglotze, die angeschlossen wird "und gut is!". Durch eine akustische und optische Kalibrierung wird aus dem Equipment das Optimum herausgekitzelt indem es an seine Umgebung und Betrachter angepasst wird.

Audio

  • Ausrüstung: Neben einem Schallpegelmessgerät ist ein Bandmaß (oder einer nicht dehnfähige Schnur in Verbindung mit einem Zollstock) von Nöten.
  • Referenzsitzplatz: Zunächst wird im Raum ein Referenzsitzplatz gewählt, auf welchen die Akustik eingemessen wird. Für das optimale Klangerlebnis sollte der Platz sich mittig zwischen den linken bzw. rechten Boxen und möglichst einen Meter vor den Rear-Boxen befinden. Auf dem Sitzplatz wir die Position des Kopfes mittig zwischen den Ohren als punktuelle"Kopfreferenz" markiert.
  • Abstandsmessung: Dann wird mittels eines Bandmaßes, der Abstand vom Kopfreferenzpunkt zu den einzelnen Front- und Rear-Boxen und zum Center-Speaker gemessen.
  • Receiver-Setup: Die zuvor ermittelten Abstandswerte werden nun in Receiver-Setup (s. Receiver-Bedienungsanleitung) eingetragen.
  • Vorbereitung der Messung: Jetzt wird das Schallpegelmessgerät auf den Kopfreferenzpunkt platziert und zwar so, dass das Mikrofon zur Decke zeigt. Fremdschallquellen müssen eliminiert werden (Türen/Fenster schließen). Der Kennlinienschalter am Messgerät wird auf wird auf "db C" gestellt. Das Messgerät wird eingeschaltet der Messbereichswahlschalter wird auf 70 dB gestellt.
  • Durchführung der Messung: Jetzt wird am Receiver das Testrauschen aktiviert (s. Receiver-Bedienungsanleitung - notfalls hilft eine spezielle Audio-Test-CD weiter). Die Lautstärke des Receivers wird so eingestellt, dass alle Rauschwerte auf dem Messgerät ungefähr um +-0 dB liegen. Jetzt wird über das Setup des Receivers (Balance, Lautstärke der einzelnen Boxen) alles so eingestellt, dass alle Lautstärken der einzelnen Boxen am Messgerät bei +-0 dB liegen. Bei der Messung ist darauf zu achten, dass man sich absolut ruhig verhält und der eigene Körper keine Box vor dem Messgerät abschirmt.

Video

  • Ausrüstung: Für eine optimale Kalibrierung ist neben einem Lux-Meter eine spezielle Test-DVD unerlässlich; persönlich wurden hier gute Erfahrungen mit der Peter-Finzel-Test-DVD (s.o.) gemacht. Wer nicht die ganze DVD durchtesten will (empfohlen), der sollte zumindest die folgenden Punkte anschauen.
    Hinweis: PF#1=PeterFinzel-Hauptmenüpunkt Nr. 1
  • Vorbereitung der Kalibrierung: Der Beamer sollte bereits mindestens seit 15 Minuten laufen und es sollten noch keine Einstellungen im Menü vorgenommen worden sein. Es ist wichtig, dass alle vorgenommenen Einstellungen protokolliert werden. Das Gleiche gilt auch für den DVD-Player (ein "verstellter" DVD-Player kann nicht durch den Beamer ausgeglichen werden; ggfs. muss die Kalibrierung beim DVD-Player beginnen). Der Raum sollte entsprechend der zukünftigen Sehgewohnheit abgedunkelt sein.
  • PF#1/Kombination16:9: Anhand dieses Testbildes lässt sich zunächst einmal gut die Schärfe einstellen (die Linien und das vorhandene "Fliegengitter" sind hierzu sehr hilfreich).
    Dann wird getestet, ob die Bildgeometrie stimmt; hierzu müssen die Durchmesser der großen Kreise mit einem Zollstock in horizontaler und vertikaler Richtung gemessen werden. Der Horizontalwert muss dem Vertikalwert entsprechen (Einstellungen s. Pixelcropping).
    Dann wird die Bildqualität getestet: Ergeben sich neben den eigentlichen schwarzen Gitterlinien noch so genannte "Geisterlinien" (Schattenlinien), so kann das daran, dass die Signalqualität nicht ausreicht. Abhilfe schafft hier für die Verbindung zwischen Beamer und DVD-Player ein kürzeres Kabel zu verwenden (der Yamakawa 375 kam nicht mit einem 10m-Kabel sondern nur mit einem 5m-Kabel zurecht).
  • PF#1/Pluge4:3: Für die Ermittelung des optimalen Schwarzwertes, müssen die beiden linken vertikalen Streifen sich soeben vom Hintergrund abheben (im Beamer-Setup unter Helligkeit einstellen). Im Testbild "PF#1/Needles&Pulses4:3" sollte dann der Wert 4 und 96 dem Hintergrund entsprechen.
  • PF#1/Grautreppe4:3: Für einen optimalen Kontrast müssen alle 16 Balken getrennt sichtbar sein - auch die 2 hellsten und die 2 dunkelsten Balken müssen sich voneinander unterscheiden.
  • PF#3/Farbfilter-Tests: Mit Hilfe des Blaufilters wird die Sättigung ermittelt, die Sättigung muss soweit erhöht/verringert werden, bis durch den Blaufilter gesehen alle Flächen des Testbildes gleich hell sind.
  • PF#4/Grundfarben-Vollbild: Diese Bilderserie zeigt, ob Pixeldefekte vorliegen. Pixeldefekte werden sichtbar, wenn es Farbabweichungen einzelner Pixel zur Gesamtfläche gibt. Einzelne Pixelfehler sind leider kein Reklamationsgrund.
  • PF#5/Grautreppen&Fenster: Für die Gammakorrektur wird das Luxmeter benötigt. Der Wert für 0% und 90% Helligkeit wird in den Gamma-Calculator eingetragen, welcher dann die Zwischenstufen berechnet. Wird eine andere Gammakorrektur gewählt so ist diese Messung komplett zu wiederholen, da sich auch der 90%-Wert ändert.
  • PF#6/PixelCropping: Hier wird ermittelt, ob die Bildlage stimmt. Das Bild sollte nach der Korrektur zentriert sein und einen minimal möglichen Rand aufweisen.
    Vorsicht:
    Bei einigen Beamern (z.B. Sanyo Z1) läuft diese Einstellung über ein Spezialmenü, in dem sich nur fortgeschrittene Nutzer aufhalten sollten. Umsichtige Navigation und pingelige Dokumentation der Einstellungen sind in diesem Bereich unerlässlich, da der Beamer hier - worst case- zerstört werden kann!
  • PF#8Progressiv: Abschließend kann mit den Testfilmen in diesem Bereich getestet werden, ob das De-Interlacing bei progressiver DVD-Zuspielung funktioniert. Funktioniert das De-Interlacing, so dürfen keine Linien, die das Fachwerkhaus begrenzen, mehr flimmern.

So, jetzt ist Akustik und Optik (objektiv gesehen) optimal eingestellt. Wenn diese Einstellungen mit dem persönlichen subjektiven Empfinden nicht in Einklang zu bringen sind, so muss weiter getestet werden. Wichtig ist hierbei eine ordentliche Dokumentation, denn sonst muss irgendwann wieder ganz von vorne angefangen werden.

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Die Zukunft

Natürlich ist so ein HCM nie fertig! :-) Hier die nächsten Milestones.

200x: Leinwandabdeckung

Damit die Leinwand nicht so unser Wohnzimmer dominiert wird sie noch "verschönert". Wie das werden soll wissen wir selber noch nicht.

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