Geografischer Frühschoppen ;-) |
DIPL.-GEOGR. STEFAN GIESE anläßlich des 1. GeograFischen Frühschoppens am 27.11.1999 im KKK |
GIS als Anwendung der 'Wirtschafts'-Geographie
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Sehr geehrte Damen und Herren, die Geographie ist eine Wissenschaft, die Wissen schafft und die den Anspruch hat, angewandt zu sein. Doch kommt in der geographischen Forschung das GIS entschieden zu kurz. Insbesondere im Bereich der angewandten Geographie, also der Raumwahrnehmung durch Jedermann. Ob sich das vielleicht mit dem F ändert??? Ich freue mich daher, heute hier über ein aktuelles Forschungsfeld der Geograph(F)ie referieren zu dürfen: "GIS als Anwendung der 'Wirtschafts'-geographie zur Erstellung eines BIS". Wirtschaftsgeographie wird, nach Schätzel 1992, definiert als die Wissenschaft von der räumlichen Organisation der Wirtschaft. Dies gilt sowohl mikrogeographisch (Wo geht es zu den Toiletten?) als auch makrogeographisch (Wo ist die nächste Kneipe?). Diese Thematik ist damit weitaus komplexer, als es dies zunächst auf den ersten Blick den Anschein haben mag und haseauf - haseab vermutet wird. Es geht nämlich um eine multifunktionale Sichtweise der Problematik des Seins, um existenzielle Fragen von Raum und Zeit (Schaffe ich es noch bis zum nächsten Klo?). Wir alle kennen doch das Problem: es ist Samstag abend, es regnet, im Fernsehen läuft nur Müll und die Freundin will schon wieder kein Bier aus dem Keller holen. Also raus in eine Kneipe und ein lecker Bierchen trinken. Doch da geht es ja schon los. In welche Kneipe soll man gehen? Wo gibt es welches Bier? Wo ist die Kneipe mit dem besten Preis-/Alkohol-Verhältnis? Gleich ein ganzes Tupel an Fragen mit eindeutigem alkohol- und bedeutungsschwangerem Raumbezug und - bei de Lange - nicht trivial. Und was ist dann oft das Ergebnis? Man bleibt zu Hause und die Wirtschaft bleibt leer. Dieses Problem und diese Dependenzen haben mittlerweile auch die Kommunen erkannt. Viele Gemeinden überlegen auch und gerade im Besonderen vor dem Hintergrund der Idee des Art.91 a unseres allseits geschätzten Grundgesetzes (ich darf erinnern: Gemeinschaftsaufgabe Förderung der regionalen Wirtschaftsstruktur...), die Einführung eines BIS - eines BierlnformationsSystems als Anwendung eines GIS. Jawohl, Sie hören richtig: GIS als Instrument in der Wirtschaftsgeographie. Die von der herrschenden Meinung vertretene Auffassung, ein GIS hätte in der Wirtschafts- und auch Sozialgeographie wenig zu suchen, muß aufgrund neuerer Forschungsergebnisse als obsolet betrachtet werden. Und ich gehe noch einen Schritt weiter und sage Ihnen: wir stehen vor einem neuen Paradigmenwechsel. GIS kommt und das F auch. Wie aber verhält es sich nun mit dem BIS und der angewandten Wirtschaftsgeographie? SEHR GUT, sage ich Ihnen, sehr gut... Ein GIS ist in der Lage, neben Sachdaten (Gibt es noch Bier? Was für Bier gibt es noch?) auch die - viel wichtigere - räumliche Komponente mit zu verarbeiten (WO gibt es noch Bier?). Ich darf Ihnen die Funktionalität eines solchen GIS im direkten Vergleich zu einem herkömmlichen Informationssystem einmal demonstrieren: Anfrage an das System: Gibt es noch Bier? Auskunft eines GIS: IN DER KÜCHE gibt es noch ausreichend Kölsch! ! (--> Melanie in Küche) Dieses System kann natürlich auch auf frisch gepreßten Orangensaft angewendet werden, erweist sich aber in der Praxis als wenig praktikabel. GIS bietet die Möglichkeit der Analyse komplex-topologischer Datenbestände. Die wichtigsten Funktionen dabei sind. BUFFERN, NETZWERKANALYSE und die VERSCHNEIDUNG. BUFFERN NETWORK-ANALYSIS Da das dem Anwender zugrundeliegende Wegenetz mit zunehmendem Alkoholgehalt seine Linearität verliert und ebendaher nur quasilinear ist, wird die Wegsuche zu einem Problem mit progressivem Komplexitätsmuster. Die Länge des Weges wird dabei insbesondere determiniert von dem subjektiven Distanzempfinden Ds. Dieses subjektive Distanzempfinden Ds errechnet sich dabei als: Frappierenderweise nimmt diese Größe zu mit steigendem n und vt
bei kleinem h. Was das bedeutet wissen wir alle. Es besteht die
Gefahr, daß das Glas leer wird, und es somit zum Systemabsturz kommt (s.o.). Ein BIS kann mir nun aufgrund dieser Parameter den günstigsten Weg errechnen. Umsetzten muß ich ihn dann aber alleine. Und dieser Aspekt, die Stellung des Anwenders bei einem GIS, wird leider vielfach verkannt. DIE VERSCHNEIDUNG Nach diesen grundlegenden Funktionalitäten möchte ich noch ein Wort zu den am Markt befindlichen Systemen sagen. Entscheidend für den Erfolg des BIS ist die erste Systementscheidung, da hiermit der Grundstein gelegt wird. Prinzipiell stehen mehrere Systeme auf dem Markt zum Angebot. KÖLSCHView als Anwendung von BIERInfo, PILSImagine und ALT/ATKIS. Zwischen diesen Systemen gibt es nur bedingte Kompatibilitäten. Insbesondere KÖLSCHView und ALT/ATKIS sind nicht miteinander kompatibel. Zumehmender Popularität erfreut sich dagegen KÖLSCHView und ich freue mich, daß sich dieses System auch hier auf dem ersten Geografischen Frühshoppen verwendung findet. PROST Stefan |
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